: Mahnendes Glas
Das lange Zeit umstrittene Denkmal zum 17. Juni 1953 wird heute vor dem Finanzministerium offiziell übergeben
Das Denkmal zur Erinnerung an den Aufstand des 17. Juni 1953 wird heute eingeweiht. Die Glasinstallation des Künstlers Wolfgang Rüppel auf dem Vorplatz des Bundesfinanzministeriums in der Leipziger Straße wird von Bundesminister Hans Eichel (SPD) und dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) zum 47. Jahrestag der Erhebung übergeben.
Auf der Glasfläche der mit Steinen eingefassten Installation ist mit Siebdruck ein historisches Foto des Aufstandes eingeätzt. Es zeigt eine Reihe von Arbeitern, die die erste Reihe einer Demonstration bilden. In Proportion und Motiv bezieht sich das Denkmal auf das propagandistische Wandbild Max Lingners in der Pfeilerhalle des früheren Hauses der Ministerien. Der Realisierung des Denkmals ging eine jahrelange Diskussion voraus. Ein 1997 ausgeschriebener Wettbewerb wurde erst nach Einberufung einer zweiten Jury entschieden. Im Februar 1999 votierte der Senat für den Entwurf von Wolfgang Rüppel, der den Zweiten Preis gewonnen hatte.
Die Erhebung gegen die Partei- und Staatsführung der DDR hatte sich aus einer Protest- und Streikbewegung Ost-Berliner Arbeiter auf der Stalinallee gegen die von der Regierung verfügte Erhöhung der Arbeitsnorm entwickelt. Im Verlauf des 17. Juni schlugen Truppen der sowjetischen Besatzungsmacht unter Einsatz von Panzern den Aufstand nieder. EPD
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