: hintergrund
Suche nach vermissten Kindern im Internet
Sollte „Kid Track“ tatsächlich Verbrechen an Kindern verhindern, hätten die 50 Mütter und Väter der „Elterninitiative Vermisste Kinder“ aus dem schleswig-holsteinischen Kisdorf keine Arbeit mehr. Vor drei Jahren gegründet, veröffentlicht diese Initiative im Internet Namen und Fotos von bundesweit vermissten Kindern, damit diese wiedergefunden werden. Unter www.vermisste-kinder.de sind zur Zeit rund 70 Kinder aufgeführt. Angegliedert an den örtlichen Kinderschutzbund, betreuen die AG-Mitglieder die oftmals ohnmächtigen Eltern und arbeiten eng mit den zuständigen Stellen zusammen. Bevor es das Internet gab, blieb betroffenen Eltern vielmals nur, im Wohnort Plakate mit Infos über ihr verschwundenes Kind zu verteilen. Nun können diese Flyer in der ganzen Welt gelesen werden. Durch die Website sind 16 Kinder wieder aufgefunden worden, sogar in den USA und in der Türkei.
Der letzte Erfolg war das Auffinden eines achtjährigen Jungen, dessen Mutter ihn dem Vater entzogen und in Spanien bei Fremden abgegeben hatte. Erst über das Web über die Umstände informiert, brachten diese Leute dem Vater über das Auswärtige Amt seinen Sohn zurück. Die Initiative möchte, dass eine Bundesbehörde eine solche Internet-Seite betreibt.
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