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Gusinski aus der Haft entlassen

Die russische Staatsanwaltschaft hält die Anklage wegen Betrugs gegen den Medienunternehmer aufrecht

MOSKAU AFP ■ Die Freilassung des russischen Medienunternehmers Wladimir Gusinski aus der Untersuchungshaft ist in Russland und den USA begrüßt worden. Der Parlamentspräsident des russischen Unterhauses, Gennadi Schelesnjow, bezeichnete die Haftentlassung am Samstag als „Geschenk“ für den von einer Europareise zurückgekehrten Präsidenten Wladimir Putin.

Das harte Vorgehen der russischen Justiz gegen den regierungskritischen Medienunternehmer hatte auch während Putins Deutschland-Besuch für Misstöne gesorgt. Der Chef der Gruppe Media-Most war am späten Freitagabend nach vier Tagen im Gefängnis freigekommen, allerdings nur unter Auflagen.

Gusinski wird zur Last gelegt, 1997 im Rahmen der Privatisierung einer Sankt Petersburger Firma umgerechnet rund 20 Millionen Mark unterschlagen zu haben. Die Anklage wegen Betrugs hielt die Staatsanwaltschaft aufrecht. Die US-Regierung zeigte sich trotz der Freilassung besorgt über das Vorgehen gegen Gusinski. Insbesondere die politischen Motive hinter Gusinskis Festnahme lösten in den USA Besorgnis aus, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums.

Parlamentspräsident Schelesnjow sagte, die Freilassung des Medienunternehmers sorge dafür, dass Putin bei der Rückkehr nach Moskau durch dieses Theme „weniger belästigt“ werde. Putin selbst hatte sich bei seinem Deutschland-Besuch wiederholt gegen Kritik zur Wehr setzen müssen. Dabei ging er auf Distanz zum Vorgehen der Staatsanwaltschaft und bezeichnete die Festnahme als „übertriebene Maßnahme“. Die Staatsanwaltschaft hätte den Chef des für seine Kreml-kritische Berichterstattung bekannten Media-Most-Konzerns auch befragen können, ohne ihn gleich einzusperren, so Putin. Der 47-jährige Gusinki selbst zeigte sich erleichtert nach seiner Freilassung. Sein Anwalt Genri Resnik kündigte an, die Verteidigung werde auf eine Aufhebung der Anklage drängen.

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