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Neue T-Aktien kosten 66,50 Euro

Ausgabekurs 1,50 Euro unter Freitagswert. Bundesregierung nimmt durch den Aktienverkauf 9,3 Milliarden Euro ein. Jeder Privatanleger erhält mindestens 25 Telekom-Aktien – plus eine Art Treuebonus. Anteile 3,5fach überzeichnet

BONN rtr/dpa ■ Diese Woche wird einen warmen Regen für die Bundeskasse bringen: Die dritte Tranche der Telekom-Aktien wird unters Volk gebracht. Eine Aktie wird 66,50 Euro kosten, teilte die Deutsche Telekom am Samstag in Bonn mit. Damit haben die 230 Millionen verkauften Aktien einen Gesamtwert von 15 Milliarden Euro, etwa 30 Milliarden Mark. Die Emission sei 3,5fach überzeichnet gewesen, so Telekom-Chef Ron Sommer.

Es ist der dritte Börsengang der Telekom. Die 200 Millionen Stück (6,6 Prozent, plus Mehrzuteilungsoption von 30 Millionen wegen der großen Nachfrage) stammen aus einem Aktienpaket von 21 Prozent, das der Bund bei der Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geparkt hatte. Der Staatsanteil an der Telekom fällt damit auf rund 57 Prozent. Die Einnahmen aus dem Börsengang fließen nicht in vollem Umfange an die Staatskasse. Knapp 20 Euro je Aktie hatte die KfW bereits dem Bund für das gesamte Aktienpaket überwiesen. Nun erhält der Bund die Differenz von 46,50 Euro je Aktie, also insgesamt 9,3 Milliarden Euro.

Der offizielle Platzierungspreis von 66,50 Euro liegt rund 1,5 Euro unter dem Schlusskurs der Telekom-Aktie am Freitag. Privatanleger, die die neuen T-Aktien in der so genannten Frühzeichnerphase Anfang Juni bestellt hatten, erhalten wie angekündigt einen Preisabschlag von drei Euro je Papier, zahlen also nur 63,50 Euro. Der bisherige Jahreshöchstkurs der Telekom-Aktie lag bei 104,90 Euro, der Tiefststand im Mai bei 54,20 Euro. Ein Aktienhändler sagte am Samstag, der Zuteilungspreis von 66,50 Euro sei „fair“, aber „kein Schäppchen“. Bei dem Preisnachlass von drei Euro für die Frühzeichner könne sich „wirklich niemand beschweren“.

Privatanleger sollen den weiteren Angaben zufolge eine Mindestzuteilung von 25 Aktien erhalten. Zudem bekämen sie 20 Prozent der von ihnen georderten Aktienmenge, die diese Mindestzuteilung von 25 Stück übersteige. Dies bedeutet, dass ein Anleger, der 100 T-Aktien gezeichnet hat, 25 Stück plus 20 Prozent der übrigen 75 Papiere (macht 15 Aktien) und damit insgesamt 40 Aktien erhält. Die Anleger, die beim Börsengang der Telekom-Internet-Tochter T-Online nicht oder nur teilweise berücksichtigt wurden, erhalten eine Mindeszuteilung von 50 Aktien plus 25 Prozent der darüberliegenden Zeichnungsmenge.

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