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Unter Verdacht

Chef einer Security-Firma soll Kopf eines Rauschgiftrings sein. Innensenator Werthebach will stärkere Kontrollen

Eine Charlottenburger Security-Firma steht im Verdacht, einen internationalen Drogenhandel aufgebaut zu haben. Laut Polizeipräsident Hagen Saberschinsky hat die Polizei am Sonntag einen mit der Bahn aus Paris eingereisten 21-jährigen Deutschen mit 10 Kilo Kokain festgenommen. Bei der Durchsuchung von 18 Wohnungen und Geschäftsräumen wurden elf weitere Personen festgenommen, zehn seien „ausländische Staatsangehörige“, die vor allem aus dem Libanon und der Türkei kämen.

Unter den Festgenommenen, die gestern dem Haftrichter vorgeführt wurden, befinde sich auch der Chef einer Berliner Security-Firma und dessen Stellvertreter, die als Kopf des Ringes gelten. Nach Angaben der Kripo galt das Unternehmen bisher als seriös. Im arabischen Raum genieße es sogar einen so guten Ruf, dass sich schon mehrfach hochrangige Promiente wie Palästinenserführer Yassir Arafat des Unternehmens bedienten.

Innensenator Eckart Werthebach (CDU) nahm den Fall gestern zum Anlass, um eine stärkere Kontrolle der privaten Sicherheitsdienste zu fordern. Das Thema sei bereits auf der Innenministerkonferenz (IMK) erörtert worden. Diese habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis zum Herbst Vorschläge für eine bundeseinheitliche Regelung erarbeiten solle. PLU

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