: Uni ohne Blechlawine
Auch Hamburgs Studenten beteiligen sich am autofreien Hochschultag mit Rädern und Skates ■ Von Susann Quast
Derzeit stehen in Hamburg die Zeichen auf Rollen und Radfahren. Am Freitag Abend findet die erste Hamburger Blade Night auf dem Jungfernstieg statt. Bereits gestern beteiligte sich die Uni zum ersten Mal an der bundesweiten Aktion „Autofreier Hochschultag“. Das Ökologiereferat des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) sperrte die Parkzone auf dem Allende-Platz, stellte Tische und Bänke auf und bot „Frühsrück statt parken“. Zwei Händler hatten Liegeräder und ein Elektromobil zur Testfahrt mitgebracht, die Fahrradstaffel der Hamburger Polizei hatte einen Geschicklichkeitsparcours für Radler und Skater aufgebaut.
Am Infomobil der Hochbahn konnte man sich seine persönliche, beste Verbindung zu Zielen in Hamburg erstellen lassen oder sich über Möglichkeiten wie Park and Ride, car sharing oder Fahrradmitnahme informieren, und der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) stellte seinen Fahrradatlas Hamburg vor. Außerdem präsentierte sich Campusfahrrad, eine Projekt, das von der Eimsbütteler Initiative für Arbeiten und Lernen ins Leben gerufen wurde. Hier helfen ehemals Arbeitslose kostenlos bei der Reperatur des eigenen Drahtesels, bewachen ihn während des Unitages oder verleihen bei Bedarf für 3 Mark pro Tag einen.
Mit der Aktion, so Bettina Süssemilch vom AStA, sollen Studenten sensibilisiert werden, Fahrrad, Skates oder öffentliche Verkehrsmittel noch viel öfter dem Auto vorzuziehen. Gleichzeitig soll die Stadt mit der Fahrrad- und Skate-Demonstration, die am Mittag stattfand, darauf hingewiesen werden, dass es mit der Wegesituation für Nicht-Autofahrer nicht zum Besten steht. Süssemilch beklagte vor allem die Situation in der Uni-nahen Grindelallee, wo der ohnehin schmale Fahrradweg auf weiten Strecken von Bauarbeiten, Passanten und parkenden Autos verengt oder komplett blockiert wird.
In diesem Zusammenhang ist wenig hilfreich, dass nach einer Unfrage des Forsa-Instituts 50 Prozent der Bundesbürger eine Öffnung von Straßen und Radwegen für Inline-Skater ablehnen. Zur Zeit dürfen Blader nur auf Gehsteigen fahren, und das auch nur im Schritttempo. Inliner gelten nämlich nicht als Verkehrsmittel.
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