piwik no script img

„Steuersystem entflechten“

■ Kritik von Handelskammern Hamburg und Bremen

Hamburg – Im Streit um den Länderfinanzausgleich haben die Handelskammern von Hamburg und Bremen eine stärkere Entflechtung des deutschen Steuersystems gefordert. Die Gebietskörperschaften, in denen die Steuern erwirtschaftet würden, müss-ten erheblich mehr als bisher davon profitieren, heißt es in einem gemeinsamen „Appell für einen Bürgerföderalismus“, der gestern in Hamburg veröffentlicht wurde. Nur so würden Anreize für mehr Wachstum und Beschäftigung geschaffen.

Die Kammern kritisierten das Finanzausgleichssystem. „Der heutige Finanzausgleich ist de facto die Gewinnverteilungsvorschrift eines Steuerkartells des Bundes und der Länder.“ Dieses Kartell müsse aufgebrochen werden. Die Berücksichtigung von Hafenlasten der beiden Städte im Finanzausgleich sei nicht nur eine Frage positiver externer Effekte. „Wichtiger ist die internationale wettbewerbspolitische Dimension im Verhältnis zu den subventionierten Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen“, so die beiden Kammern. Das Bundesverfassungsgericht hatte auf eine Klage hin entschieden, dass der Finanzausgleich bis 2005 neu geregelt werden muss. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen