piwik no script img

zwangsarbeiter

Nur ein Prozent

Der Bundestag will heute das Gesetz zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter verabschieden. Gestern waren erst 2.885 Unternehmen der dazu gegründeten Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft beigetreten. Das entspricht 1,3 Prozent der 220.000 Firmen, die die Geldsammelstelle mit der Bitte angeschrieben hatte, in den Entschädigungstopf einzuzahlen. Die Stiftungsinitiative hat die Zahlung von 5 Milliarden Mark zugesagt.

Bislang sind aber nach Angaben der Stiftung erst 3,1 Milliarden Mark eingegangen. Davon kommen fast zwei Drittel von DaimlerChrysler, Volkswagen, Siemens, der Deutschen Bank und 16 weiteren großen Unternehmen. Der Staat hat zugesagt, weitere 5 Milliarden Mark zur Verfügung zu stellen.

In Berlin waren Ende Juni knapp über 100 Unternehmen zu zahlen bereit – von 7.500, die aufgefordert waren, ihren Beitrag zu leisten. Das entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt. Auch der Berliner Senat hatte Anfang des vergangenen Monats die Betriebe der Hauptstadt dazu ermahnt, in den Entschädigungstopf zu zahlen. Das gelte unabhängig davon, ob sie während der Nazizeit Zwangsarbeiter beschäftigten oder nicht. Die höchste Summe, die in Berlin geflossen ist, war ein zweistelliger Millionenbetrag.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen