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Pech für den Scheich

■ Fast 90 Prozent der neuen Wohnhäuser in Hamburg werden mit Gas beheizt

Die Ölheizung ist out. Nur noch 1,4 Prozent der im vergangenen Jahr in Hamburg errichteten Wohnhäuser wurden damit ausgestattet, teilte das Statistische Landesamt mit. 10,3 Prozent der fast ausschließlich mehrgeschossigen Häuser sind ans Fernwärme-Netz angeschlossen, der Löwenanteil von 88,1 Prozent wird mit Erdgas beheizt. Nachtspeicherheizungen spielen gar keine Rolle mehr.

Der Gas-Wasser-Installateur Horst Bähr nennt zwei wesentliche Gründe für den Siegeszug von Erdgas als Heizenergieträger: Es verbrennt sauberer, und es ist für den Hauseigentümer bequemer. „Kostengünstiger“, sagt Bähr, „ist es nicht.“

Gabriela Rosel von Hein Gas zitiert eine Untersuchung des Umweltbundesamtes, um die Umweltfreundlichkeit von Erdgas zu belegen. Ein mit Erdgas betriebener Gebläse-Brenner emittiert danach im Vergleich mit einem Heizöl-Brenner 93,3 Prozent weniger Staub, 99,5 Prozent weniger Schwefeldioxid und 38,5 Prozent weniger Stickoxide.

Eine Gasheizung braucht überdies keinen Tank, der genehmigt, gewartet und irgendwo untergebracht werden muss. Der Anschluss ans Leitungsnetz erspart der Hauseigentümerin Kosten. „Kein Sachbearbeiter muss sich mehr um den leeren Öltank kümmern“, sagt Horst Bähr.

Billiger ist das Gas schon allein deshalb nicht, weil sein Preis von den Ölkonzernen an den des leichten und schweren Heizöls gekoppelt wurde. Hein Gas hat deshalb in letzter Zeit mehrfach die Preise erhöht: zum ersten Dezember 1999, zum ersten Februar 2000 und zuletzt am ersten Juni, insgesamt um 14 Pfennige pro Kilowattstunde. Die nächste Preiserhöhung ist gewiss. knö

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