: Mehr Opfer als alle Kriege zusammen
Die 13. Welt-Aids-Konferenz beginnt morgen Abend in Südafrika. Weltweit 34,3 Millionen Menschen HIV-infiziert
DURBAN/BERLIN afp/dpa ■ Vor dem Hintergrund der Befürchtung, dass die Aids-Epidemie in Schwarzafrika außer Kontrolle gerät, beginnt morgen Abend im südafrikanischen Durban die 13. Welt-Aids-Konferenz. „Im kommenden Jahrzehnt wird Aids mehr Menschen töten als alle Kriege des 20. Jahrhunderts“, warnte vor der Konferenz Peter Walker, Strategiedirektor des Internationalen Rotkreuzverbandes. Allein 1999 starben weltweit 2,8 Millionen Menschen an Aids, täglich infizierten sich 16.000 Menschen mit dem Aids-Virus. Nach UN-Angaben waren Ende 1999 weltweit 34,3 Millionen Menschen infiziert, davon 24,5 Millionen in Schwarzafrika. In sechzehn schwarzafrikanischen Ländern sind über zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung infiziert. Mit 35,8 Prozent weist Botswana die höchste Rate auf. In Teilen mancher afrikanischer Länder ist die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bereits infiziert.
Der Kampf gegen Aids müsse nunmehr zur „Chefsache“ werden, sagte gestern Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Allerdings richtete sie ihren Aufruf an die Regierungen der besonders betroffenen Länder, nicht an die eigene.
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