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Startschuss für verlässliche Grundschule

■ GEW und Grüne kritisieren Lehrer-Kürzungen trotz Nachschlags des Senats

Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hat gestern die Schulplanung für das nächste Schuljahr vorgestellt. „Durch eine hohe Planungseffektivität und einen zielgenauen Personaleinsatz ist es gelungen, den Bedarf der Schulen zu decken“, erklärte Lemke. Im Senat wurde gestern zudem beschlossen, 25 Lehrerstellen, die erst nächstes Jahr besetzt werden sollten, bereits zum Schuljahr 2000/2001 zu aktivieren. Insgesamt stünden im Vergleich zum Vorjahr 151 Stellen weniger zur Verfügung, davon 95 aus dem Schulbereich. Dennoch seien die laut Stundentafel abzudeckenden Stunden zu „99,9 Prozent“ abgedeckt. Ergo: „Die Unterrichtsversorgung für das kommende Schuljahr ist erfolgreich abgeschlossen.“

Für den bildungspolitischen Sprecher der Grünen, Helmut Zachau, ist das nichts als „Schönfärberei“. Gerade für naturwissenschaftliche Fächer und in Berufsschulen halte Bremen „viel zu wenig Lehrer“ vor. Durch größere Klassen oder Zusammenlegung von Kursen werde dieser Mangel nicht beseitigt. „Wenn für diese Bereiche nicht sofort massiv Fachlehrer eingestellt werden, wird es Unterrichtsausfälle geben oder der Physikunterricht an einigen Schulen dann vom Sportlehrer erteilt“, prophezeit Zachau.

Ganz ähnlich reagiert der Chef der Bremer Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Jürgen Burger. Er weist darauf hin, dass nun insgesamt 75 Lehrerstellen gestrichen werden. „Das ist die Politik in Bremen: Erst werden 100 Stellen gestrichen. Als Trostpflaster werden dann 25 Stellen nachbewilligt.“ Insgesamt stünden rund 1.800 Lehrerstunden weniger als im letzten Jahr zur Verfügung.

Verkündet wurde gestern von Lemke und seiner Kollegin Hilde Adolf (SPD-Sozialsenatorin) auch der Start der „verlässlichen Grundschule“ ab nächstem Schuljahr: Grundschulkindern soll eine Betreuung bis 13 Uhr gewährleistet sein. Rund 13.500 Kinder wurden für die verlässliche Grundschule angemeldet, das sind rund 65 Prozent. An 72 Standorten würden die Kinder zukünftig von rund 460 MitarbeiterInnen betreut, frohlockte Lemke. Die Betreuung werden freie Träger wie ASB oder AWO übernehmen, auch städtische und kirchliche Hortmitarbeiter werden Kindergruppen betreuen. Probleme, räumte Lemke ein, gebe es noch bei der Frage, wie ausfallende Betreuungsstunden ersetzt werden können. „Bei der ersten Grippewelle“ sagen Burger und Zachau fast wortgleich voraus, „wird es zu erheblichen Engpässen kommen“. cd

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