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Mohammad Chatami, 57, Staatsoberhaupt des Irans. Mit tadelloser Robe, gepflegtem Bart und verbindlichen Umgangsformen. Der Sohn des Ajatollah Ruhollah Chatami absolvierte eine Koran-Ausbildung in der für Schiiten heiligen Stadt Kom. Zudem machte er Abschlüsse in Philosophie und Erziehungswissenschaft. Ein Intellektueller, der sich aber zumindest in seiner Grammatik den Prinzipien der islamischen Geistlichkeit verpflichtet. In den 70er-Jahren unterstützte Chatami, damals Leiter des Islam-Zentrums in Hamburg, die muslimische Opposition gegen den Shah. Nach der Revolution im Jahr 1979 wurde er Abgeordneter im Teheraner Parlament. 1982 wurde er Minister für Kultur und Islam. In den folgenden Jahren ging er zunehmend auf Distanz zu den sittenstrengen Mullahs, was 1992 zum offenen Bruch mit den Machthabern führte. 1997 wurde er gegen den Favoriten der Fundamentalisten zum Präsidenten gewählt.

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