: die krise des deutschland-achters
Vom Mythos zum Problemfall
Erstmals seit 1984 hat sich der Achter des Deutschen Ruderverbands (DRV) nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert. Ein dritter Rang auf dem Rotsee in Zürich reichte nicht. Wenn die Rede vom Deutschland-Achter war, dann folgten die Worte „Paradeboot“ und „Flaggschiff“ alsbald. Der Deutschland-Achter gehört zu den Phantasmen der deutschen Sportnation wie die DFB-Elf oder Boris Beckers erster Wimbledon-Triumph. Trainiert hat den Achter seit 15 Jahren Ralf Holtmeyer. Er holte fünf Weltmeistertitel und Gold, Silber und Bronze bei Olympia. Zuletzt kam es zu Problemen. Holtmeyer (44) übergab die unmittelbare Trainingsarbeit an Dieter Grahn (56). Grahn saß mit im Boot, als der DDR-Vierer 1968 und 1972 bei Olympia Gold holte. Einige Athleten beschwerten sich über Holtmeyers Launenhaftigkeit, seine Routine. Er selbst erkannte wohl, dass er den Platz zum Neuaufbau räumen musste. Bis Sydney bleibt Holtmeyer übergeordneter Cheftrainer. VÖL
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