: Zoff bei Putins Vasallen
Der Kreml protestiert gegen Durchsuchungen der prorussischen Verwaltung in Tschetschenien
MOSKAU/GUDERMES dpa ■ Nur fünf Wochen nach der Ernennung einer neuen Verwaltung für Tschetschenien durch Moskau ist ein offener Machtkampf unter den prorussischen Tschetschenen ausgebrochen. Der Kreml und das russische Oberkommando protestierten gestern gegen eine von dem stellvertretenden Verwaltungschef Bislan Gantamirow eigenmächtig angeordnete Durchsuchungsaktion der zweitgrößten Stadt Gudermes durch 2.000 Tschetschenen-Milizionäre.
Die Stadt etwa 30 Kilometer östlich von Grosny ist Sitz des von Präsident Wladimir Putin ernannten Verwaltungschefs, dem islamischen Mufti Achmed Kadyrow. Gantamirow habe kein Recht, Befehle für so genannte Säuberungen – Hausdurchsuchungen und Passkontrollen – sowie für die Mobilisierung von Miliz-Einheiten zu geben, sagte der für Tschetschenien zuständige Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski in Moskau. Diese Befehle dürften nur von den russischen Streitkräften ausgehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
