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Jerusalem doch teilbar?

Israels Präsident Barak scheint sich in Camp David mit einem US-amerikanischen Vorschlag anzufreunden

THURMONT afp ■ Bei den Nahost-Verhandlungen in Camp David hat sich Israel offenbar zu Zugeständnissen in der Jerusalem-Frage durchgerungen. Nach israelischen Angaben akzeptierte Regierungschef Ehud Barak einen Kompromissvorschlag der USA, wonach Teile Ostjerusalems unter die „gemeinsame Souveränität“ von Israelis und Palästinensern gestellt werden sollen. Justizminister Jossi Beilin bezeichnete es als „historischen Fehler“, den Gipfel an dem Streit über den Status der Stadt scheitern zu lassen. Der künftige Status Jerusalems ist der Hauptstreitpunkt bei den Friedensverhandlungen, die zur Zeit von US-Außenministerin Madeleine Albright geleitet werden. US-Präsident Bill Clinton kündigte an, seinen Aufenthalt beim G-8-Gipfel in Japan zu verkürzen, um früher nach Camp David zurückkehren zu können.

Justizminister Beilin stellte die Unteilbarkeit Jerusalems in Frage. Die Vorstellung von Jerusalem als ungeteilter Hauptstadt sei ein „Mythos“. Noch nie seit der Annexion Ostjerusalems 1967 hat ein israelisches Regierungsmitglied das Tabu von Jerusalem als unteilbarer Hauptstadt Israels angetastet. Die Palästinenser beanspruchen den Ostteil als Hauptstadt ihres künftigen Staates.

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