piwik no script img

gipfelstürmer

Wladimir Putin

Wladimir Putin hat beim G-8-Gipfel auf Okinawa am Wochenende ein glanzvolles Debüt gefeiert. Der für sein unterkühltes Auftreten bekannte russische Präsident war sichtlich gerührt: „Vielen Dank für diese Charakterisierung“, entgegnete Putin einer US-amerikanischen Journalistin, die ihn gerade als „Star des Okinawa-Gipfels“ bezeichnet hatte.

So charmant, wie ihn bisher keiner kannte, erlebten offenbar auch die sieben anderen Regierungschefs ihren neuen G-8-Partner. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac lobte Putin darüber hinaus als entschlossenen Reformer. „Sachlich, selbstbestimmt und selbstbewußt“, nannte ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich gleich dafür einsetzte, das bisher ohne den russischen Präsidenten stattfindende Treffen der G 7 künftig unter Teilnahme Russlands abzuhalten, damit sich Putin in jeder Hinsicht gleichberechtigt fühle.

Inhaltlich profilierte sich Putin in Okinawa mit seinen Analysen von Jugoslawien bis Nordkorea: Ohne eigene Positionen aufzugeben, gelang es ihm, sich den westlichen Regierungschefs als Partner, nicht als Gegner anzudienen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen