: Versaut Politik den Charakter?
The next generation: Die Parteien, insbesondere die Grünen, vergreisen, heißt es oft. Gute Einstiegschancen für den Nachwuchs, einerseits. Aber bleibt man eigentlich normal, mit dreißig in der Führungsetage? Ein Gespräch auf Augenhöhe mit den JungpolitikerInnen Ekin Deligöz, Niombo Lomba und Matthias Berninger, alle B’90/ Die Grünen
von HEIKE HAARHOFF und PATRIK SCHWARZ
taz: Wir möchten Ihnen Ernie auf der Luftmatratze vorstellen. Wenn man auf Ernie draufhaut, dann hupt seine Luftmatratze ganz laut.
Matthias Berninger (haut drauf, es hupt): Stimmt!
Wir haben Ernie mitgebracht, damit wir hupen können, wenn Sie anfangen, Politikerphrasen zu dreschen. Sie sind alle drei mit weniger als dreißig Lebensjahren in die Bundespolitik eingestiegen. Sind Sie eigentlich noch normal?
Ekin Deligöz: Ich bezeichne mich durchaus als normal, und ich gebe mir da auch sehr viel Mühe.
Es macht Mühe, normal zu sein?
Deligöz: Im Bundestag bin ich schon oft auf einem eher seltsamen Level, von dem ich erst mal wieder runterkommen muss. Ich habe vorige Woche das Gerätesicherheitsgesetz auf dem Tisch gehabt. Wenn ich dann am gleichen Abend mit meinen Freunden ins Kino gehe, dauert’s ein Weilchen, bis ich nicht mehr nur Dampfkessel sehe.
Berninger: Ich finde, wir sind in der unnormalsten Situation überhaupt. Wie viele Leute fangen ihren Job mit zwölftausend Mark Einkommen im Monat an? Wie viele Leute werden von der taz zum Interview gebeten und dabei gesiezt? Also, im Bundestag wird man alles, aber sicher nicht normal.
Niombo Lomba: Ich rede nicht so gern darüber, aber mit meiner Hautfarbe ging’s mir in Deutschland immer ähnlich wie Ekin oder auch Cem Özdemir, der türkische Eltern hat: Ich war was Anderes. Jetzt bin ich halt doppelt anders, als Politikerin.
Berninger: Wir drei sind nie nur wir selbst, sondern immer gleich Symbole. Schon im Wahlkampf 1994 haben alle möglichen Leute in der Partei über mich gesagt: Jawoll, das ist das junge Gesicht der Grünen. Das setzt dich sofort unter Druck: Wenn du was falsch machst, hat immer gleich deine ganze Generation verschissen. Und prompt verhältst du dich anders.
Deligöz: Keiner von uns wird wieder so aus der Politik rauskommen, wie wir da reingegangen sind. Aber auch jemand, der mal drei Monate bei Siemens Praktikum gemacht hat, ist nicht mehr derselbe. Normalsein heißt für mich darum nur, miteinander auf derselben Ebene umgehen zu können. Und da muss ich in meinem Freundeskreis eben auch mal einen Witz über die Benzinpreise über mich ergehen lassen.
Berninger: Vier Jahre lang habe ich jeden Morgen um sieben einem anderen Privatsender die Frage beantwortet, wie man sich als jüngster Abgeordneter so fühlt. Dann habe ich gesagt: Nun reicht’s. Irgendwann musste ich mich einfach schützen vor zu viel Vereinnahmung. Dann muss man da auch raus.
Jungsein kann in Ihrer Position also nervig sein?
Berninger: Dieser ganze triviale Quatsch, den man sich ständig anhören muss! Lieber würzig mit vierzig als ranzig mit zwanzig. Besser wurde es dadurch allerdings auch nicht. Jetzt bekomme ich dauernd zu hören, ich würde mich ja aufführen, als sei ich schon vierzig.
Jetzt spielen Sie aber alle drei die verfolgte Unschuld! Dabei haben Sie doch mit der Jugendtour kalkuliert und auf diese Weise auch beachtlich Karriere gemacht.
Deligöz: Bei mir war das Jungsein sicherlich ein Eintrittsticket, neben ein paar anderen: jung, Frau, Türkin und dann auch noch aus Bayern! Aber wenn ich politisch nichts erreiche, kriege ich kein Wiedereintrittsticket.
Lomba: Ich habe ja den Vorteil, dass ich die Geschichte von Cem oder von Ekin kenne. Mir war deshalb klar, dass ich leicht in eine Rolle reingedrängt werde. Und ich habe mir früh überlegt, dass ich das nicht zum Politikum machen will, weder mein Aussehen noch diese Jugendsache. Darum habe ich nie Jugendpolitik gemacht und nie mein Alter in die Waagschale geworfen.
Berninger: Das hat jetzt aber was Geschmäcklerisches, Niombo. Ich finde, man kann nicht erst sagen, seht her, ich eigne mich ganz hervorragend für das Jugendticket, und dann die Leute kritisieren, bei denen man Erwartungen geweckt hat. Wir waren doch alle drei auf dem Parteitag, als du in den Bundesvorstand gewählt wurdest. Natürlich haben die Delegierten dich auch wegen deines Alters gewählt.
Deligöz: Das Jugendticket kann einen aber auch ganz schön aufs Abstellgleis bringen. Da heißt es dann: Ach, guck dir mal die Jungen an, nichts im Gehirn, aber sich groß fühlen und groß verdienen.
Berninger: Das Problem ist, dass die Partei vor allem Junge will, die so sind, wie sich die Alten das wünschen. Ekin erlebt das, und dir wird das im Bundesvorstand nicht anders ergehen: Ein bestimmtes Gehege wird dann bereitwillig für die Jungen geöffnet, aber die Zäune um dieses Gehege werden möglichst hoch gezogen.
Deligöz: Aber wenn wir ehrlich sind, muss man auch mal kritisch nachfragen, wie willkürlich bei uns eigentlich die Kandidaten aufgestellt werden – gerade auch die Jungen.
Berninger: Ich finde, da sollte man besser nicht nachfragen!
Deligöz: Bei mir bestand die Vorstellung als Bundestagskandidatin aus fünf Minuten Statement von mir plus fünf Minuten Fragezeit. Mindestens die Hälfte der Delegierten hatte mich noch nie vorher gesehen.
Berninger: Unser großer Trick ist ja, bei den meisten innerparteilichen Bewerbungen unterschätzt zu werden. Auch du, Niombo, bist von vielen einfach unterschätzt worden.
Lomba: Aber ich will schon gerne zeigen, dass bei mir noch mehr dahinter ist. Nur brauche ich erst mal eine gewisse Zeit, bis ich mich eingearbeitet habe.
Händchen falten, Köpfchen senken und fleißig an die Grünen denken – muss der grüne Parteinachwuchs in erster Linie brav sein?
Berninger: Wenn ich wirklich brav wäre, hätte ich’s um einiges leichter in der Partei. Bei den Grünen gibt das keiner so recht zu, aber auch bei uns ist es eher schwierig, wenn man seine Meinung sagt und aus der vorgegebenen Jugendrolle ausbricht.
Wo ecken Sie denn an?
Berninger: Es gibt so ein paar Traditionen, die finde ich eher schwierig. Da wägen zum Beispiel Kollegen in Sitzungen jede Frage schier ewig hin und her, um sich dann am Ende zu enthalten.
Lomba: Und wenn man sich in Diskussionen kurz fasst, meinen manche Leute, nur weil der Beitrag kürzer ist, sei er nicht so wichtig. Da ist die Versuchung groß, selbst immer ausschweifender zu werden.
Deligöz: Ich vermisse in unserer Bundestagsfraktion oft die Frage: Was ist unser Ziel, und wie kommen wir am schnellsten dahin?
Berninger: Befindlichkeiten statt Ergebnisse! Da wird dann zum Beispiel beim Thema Rente eine Komplexität vorgetäuscht, die so gar nicht da ist. In Wirklichkeit ist der Satz „Das ist aber total komplex“ reine Show.
War das Ihr Traum: sich mit Ende zwanzig durch so eine Bürokratie zu wursteln?
Berninger: Mein Traum war, die Tour de France zu fahren. Das hat sich nicht ganz erfüllt. Aber dann gibt es wieder so Momente wie den, als wir diese Kindergeldsache durchgekriegt haben.
Deligöz: Das war toll! Wir wollten, dass Eltern auch auf Sozialhilfe die Kindergelderhöhung von zwanzig Mark ausbezahlt bekommen – statt dass sie von der Stütze abgezogen wird.
Berninger: Alle Bundesländer waren dagegen, die ganzen Sozialdemokraten von der Bedürftigenbürokratie erklärten, das stelle das Grundgesetz in Frage – und trotzdem haben wir es durchgesetzt! Ist das jetzt ein Traum, so etwas durchzukriegen? Oder sagt man, wer sich über zwanzig Mark Kindergeld freut, entlarvt sich als kleinkarierter Realitätsanerkenner? Ich weiß es nicht.
Lomba: Aber man freut sich für sich, für die Partei, für die Leute.
Berninger: Vor allem für sich selbst!
Deligöz: Nein, nicht für mich, nicht für mein Ego. Ich glaube, uns drei verbindet, dass wir immer wieder nach neuen Herausforderungen suchen.
HUPE!
Deligöz: Aber das war für mich eine Herausforderung, das sage ich jetzt ehrlich. Die Juristenstäbe von zwei Ministerien haben uns gesagt: Das geht nicht. Und wir sind aufgestanden und haben gesagt: Politik kann alles, wenn Politik will.
Berninger: Nur der Kollege Haushaltspolitiker hat Widerstand geleistet.
Deligöz: Aber er hat sich immerhin ruhig verhalten. Um ihn dazu zu kriegen, bin ich extra mit ihm sechs Stunden im Zug gefahren. Jetzt versuche ich gerade, eine Kindergrundsicherung in Deutschland einzuführen. Da sagt mir auch erst mal jeder, das ist nur ein schöner Traum.
Viele Schlachten in der Politik gehen verloren. Haben Sie Angst vor den Wunden?
Deligöz: Wenn man viel Furcht hat, kann man so einen Job gar nicht machen, glaube ich. Man riskiert ständig was. Wir sind ja praktisch Selbstständige. Deshalb weiß ich auch nicht, wie lange ich Politik machen will. Das Bild von meiner Zukunft entspricht eher dieser Patchwork-Identity . . .
Berninger: Hupe!
Deligöz: Doch, dabei bleibe ich! Mein Ziel ist jetzt nicht, ich mache vier Jahre Abgeordnete und dann vier Jahre Staatssekretärin, und dann will ich Ministerin werden.
Lomba: Ach Ekin!
Berninger: Aber das Angebot würdest du auch nicht ausschlagen. Das muss man der Fairness halber dazusagen.
Deligöz: Es gibt viele Angebote im Leben . . .
Also los – würden Sie’s machen?
Deligöz: Das entscheide ich dann, wenn die Entscheidung ansteht.
(Alle anderen springen Richtung Ernie): HUPE!
Berninger: Da muss man dauerhupen!
(Gelächter).
Sie sind umgeben von 669 anderen Bundestagsabgeordneten. Gibt es unter denen ein Schreckbild, von dem Sie sagen: Oh Gott, hoffentlich werde ich nicht so?
Deligöz: Ich weiß nicht, ob ich es durch Aufpassen wirklich verhindern kann. Manche Entwicklungen sind so automatisch.
Furcht haben davor kann aber man trotzdem.
Deligöz: Wer will ich nicht werden? Helmut Kohl. Überhaupt nicht mehr mitkriegen, was um einen herum passiert. Ich will nicht träge werden. Ich will immer . . . also ich will einfach das Lebendige in mir beibehalten.
Lomba: Was ich jetzt sage, das ist mir eine Hupe wert. Ich habe Angst, dass ich mich irgendwann nicht mehr im Spiegel angucken kann. Davor habe ich Angst.
Was fürchten Sie da zu sehen?
Lomba: Ein altes, griesgrämiges, alkoholzerfressenes Gesicht. Weil ich vielleicht zu gestresst war und irgendwas nicht richtig verdauen konnte. Und weil niemand da war, der gesagt hat, hier, halt mal!
Berninger: Ich glaube, ich war in den letzten zwei Jahren auf dem Weg in eine Richtung, wie ich eben nicht werden will: wo Politik nur aus kleineren oder größeren Machtspielen besteht. Das habe ich mit dem letzten Parteitag aufgegeben.
Ein Politiker gibt ohne Not Macht ab – wie kommt’s?
Berninger: Nach der Bundestagswahl vor fast zwei Jahren hatte ich eher unvermutet die mächtige Funktion, die Realos zu koordinieren. Das bedeutete also, den Streit von Herrn Fischer und Herrn Bütikofer [dem Bundesgeschäftsführer der Partei – d. Red.] in Grenzen zu halten. Als Hauptaufgabengebiet die Eitelkeiten älterer Männer zu betreuen hat mich viel Zeit gekostet und meinem Handybetreiber viel Geld gebracht. Ich habe dazu keine Lust mehr – zumal seit dem letzten Parteitag die Realos so fest im Sattel sitzen wie niemals zuvor.
Die alten Männer haben’s Ihnen nicht gedankt?
Berninger: Das würde ich so nicht sagen. Aber ich war noch nie so nah dran an Politik als Droge. Davon loszukommen ist gar nicht so einfach.
Was hat Sie süchtig gemacht?
Berninger: An der Regierung zu sein. Kanzleramt, Koalitionsrunden, Kameras – das ist schon noch mal was anderes als Opposition. Die Frage ist, ob man dabei den Blick für die Sachen verliert, die man erreichen will. Ich habe das in meinem Politikfeld erlebt. Das Ziehen an Strippen war mir eine Zeit lang wichtiger als die Themen. Das werde ich in eine andere Richtung verschieben.
Lomba: Matthias ist ja schon länger dabei . . .
Deligöz: . . . ja, unsere Probleme sind erst mal andere.
Ist es eine Bürde, einen Multikulti-Background zu haben?
Deligöz: Es gibt bestimmte Klischees. Wir hatten im Allgäu eine Veranstaltung zur Sozialpolitik. Ich habe eineinhalb Stunden lang vorgetragen, vorgetragen, vorgetragen, und dann lautete die erste Frage: Und, als was fühlen Sie sich? Mehr als Türkin oder mehr als Deutsche?
Lomba: Ich habe das noch nie erlebt, dass ich in politischen Veranstaltungen auf meine Hautfarbe angesprochen wurde. Kann sein, dass mir das jetzt durch die vielen Medienberichte häufiger passiert.
Deligöz: Wir beide haben ja noch etwas anderes am Hals. Klein Ekin war immer dabei, wenn die Eltern in Bonn gegen die Pershings demonstriert haben oder sich in die Menschenkette 1983 eingereiht haben. Wir sind ja ein Stück weit Kind der 68er. Bei älteren Grünen gibt es darum bestimmte Bilder, die man von mir erfüllt haben will.
Lomba: Kenne ich gut!
Deligöz: Wenn ich einen Besuch in einem Wahlkreis anbiete, werde ich gefragt: Wogegen sollen wir denn mal demonstrieren, wenn du eine Veranstaltung machen willst? Oft heißt es auch: Ja, ihr Jungen, ihr müsst mal jetzt was machen. Wir haben früher immer Häuser besetzt oder Straßen blockiert. Warum macht ihr das nicht? Dann muss ich immer erklären: Das sind nicht mehr unsere Mittel.
Berninger: Und dann kommt als nächstes der Vorschlag: Aber könnt Ihr das nicht mit dem Internet irgendwie auch so machen?
BeobachterInnen sagen, Frau Lomba, Sie sind das Gegenstück zu den Grünen alter Schule. Sie kommen aus einem Förderprogramm für den grünen Parteinachwuchs, Sie haben sogar vor dem Spiegel ihre Rede vor dem Parteitag geübt, Sie haben einen Coach gehabt, Sie . . .
Lomba: Wer hat denn das mit dem Spiegel erzählt? Das hat einmal in der Zeitung gestanden und ist gründlich missverstanden worden.
Der Vorwurf trifft Sie?
Lomba: Ja, weil ich das so nicht gesagt habe.
Trotzdem sind Sie zur Politikerin ausgebildet worden. Das hebt Sie ab von klassischen Bürger-Ini-Grünen.
Lomba: Ich persönlich mag einfach eine gewisse Vorbereitung. Ich wollte Sportjournalistin werden und konnte schon damals mit den Antworten von Sportlern nicht viel anfangen, die sich immer irgendwie sehr ähnlich waren und schwerfällig dazu.
Berninger: Ich finde es gut, dass wir inzwischen ein paar Profis haben. Ich finde, da sollten wir uns auch nicht schämen. Wir dürfen nicht dauernd zu einer Schießerei mit dem Messer antreten.
Wie wichtig sind eigentlich Seilschaften?
Deligöz: Seilschaften?
Lomba: Seilschaften?
Deligöz: Also man muss sehr viel kommunizieren.
HUPE!
Berninger: Politik wird von Menschen gemacht, die sich durchsetzen wollen. Das geht nur über Seilschaften. Das macht Politik aus. Die entscheidende Frage ist, wie viel man für die Seilschaften schuftet und wie viel man für die Inhalte schuftet. Ich habe in den letzten zwei Jahren zu viel für Seilschaften geschuftet.
Deligöz: Allein das Wort hat einen Negativtouch. Als grüne Frauen sagen wir natürlich, Seilschaften sind sowieso nur was Männliches.
Berninger: Also, wenn man sich mal anguckt, wie viele grüne Frauen bei uns Staatssekretärin geworden sind, dann kann man nur sagen: Gerade die grünen Frauen waren so schlecht nicht.
Deligöz: Wir vernetzen uns.
HUPE! Bei Männern heißt’s Seilschaften und ist böse, bei Frauen Vernetzung und ist gut?
Deligöz: Wir Bayern sind nicht besonders bekannt für unsere Seilschaften . . .
Berninger: Na ja, die Bayern, die bekannt sind für ihre Seilschaften, sind ja schon lange an der Regierung: Edmund Stoiber zum Beispiel.
Frau Lomba und Frau Deligöz, Sie wirken eher verschüchtert bei dem Thema Spaß an der Macht. Der Senior unter Ihnen redet viel ungenierter und dadurch kritischer.
Deligöz: Vielleicht waren wir noch nicht so nah dran an Macht oder so.
Lomba: Ich habe kein Problem mit Macht an sich.
Deligöz: Noch ehe wir richtig in die Politik eingestiegen sind, mussten wir uns schon Vorwürfe anhören: Du machst das ja nur, um an Macht ranzukommen und dich dann in dieser Macht zu sonnen. Na ja, wir sind sehr gute Verkäufer. Wir haben uns selbst auch irgendwie vermarktet, um gewählt zu werden.
Dann machen wir zum Schluss den Normalotest. Der Inbegriff der Basisferne ist bekanntlich die Putzfrau. Haben Sie eine?
Deligöz: Nein.
Lomba: Nein.
Darf man eine haben als Grüner?
Berninger: Ja!
Deligöz: Aber es heißt doch gar nicht mehr Putzfrau, es heißt doch immer Zugehfrau oder Haushaltshilfe oder . . .
Berninger: Perle.
Deligöz: Perle! Also ich hätte auch nichts gegen einen Putzmann.
Berninger: Ich schon. Das ist meine eigene Erfahrung.
Sie hatten schon mal einen Putzmann? Mit schlechten Erfahrungen?
Berninger: Ja, mich selbst.
HEIKE HAARHOFF, 22, ist Reporterin der taz und lebt ohne Putzfrau in Berlin PATRIK SCHWARZ, 29, ist Parlamentskorrespondent der taz und lebt mit Ernie in Berlin
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