: fakten
Berliner Planspiele
Seit es Städte gibt, gibt es auch Stadtplanung. Bis zum Fall der Mauer galt für Westberlin und dann auch das vereinte Berlin zunächst der Flächennutzungsplan (FNP) als großräumigste Planungsvorgabe. Im FNP waren sowohl neue Stadtorte für Gewerbe und Wohnungsbau ausgewiesen als auch Wald und Erholungsflächen festgelegt. Auf dieser Basis dann mussten die Bezirke in Bereichsentwicklungsplanungen und schließlich in Bebauungsplänen konkrete Vorgaben für einzelne Bauvorhaben machen. Ausgeweitet wurde das altherkömmliche Planungsinstrumentarium dann mit der Ausweisung „städtebaulicher Entwicklungsgebiete“ wie der Rummelsburger Bucht oder der Wasserstadt Spandau.
Gleichwohl wurde seit den Neunzigerjahren immer wieder das Nebeneinander und teilweise auch das Gegeneinander verschiedener Planungen beklagt. Dieser Kritik entsprang das „Planwerk Innenstadt“, das zugleich die Wende zu einer Politik der Innenverdichtung einleiten sollte. Das „Planwerk Innenstadt“ wurde nach mehrjährigem Kontroversen im Senat und im Abgeordnetenhaus 1999 beschlossen. Es ist bis dato das einzige Leitbild, das verbindlichen Charakter besitzt.
Die Planwerke West- und Nord- beziehungsweise Südostraum werden ebenfalls seit längerem debattiert und in Expertenrunden mit den Bezirken formuliert. Die Ergebnisse liegen zwar in Broschüren vor, diese sollen aber als Grundlage für eine weitere öffentliche Diskussion sowie den Dialog zwischen den planenden Institutionen, Interessenvertretern und potenziellen Investoren dienen. Vorgesehen ist, im Herbst die Ergebnisse als Senatsvorlage einzubringen. Noch gänzlich virtuellen Charakter dagegen haben die teilräumlichen kleinen Planwerke wie die zum Flughafen Tegel und Tempelhof.
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