: Ein leerer Stuhl mehr im Kabinett Barak
Der israelische Außenminister Levy tritt zurück. Das Parlament stimmt für seine Selbstauflösung
JERUSALEM dpa ■ Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat gestern durch den Rücktritt seines Außenministers David Levy einen weiteren Rückschlag auf dem Weg zu einem Friedensabkommen mit den Palästinensern hinnehmen müssen. Außerdem beschloss das Parlament, die Knesset, in erster Lesung die Selbstauflösung und Neuwahlen.
Angesichts der Verunsicherung im Regierungslager kündigte der sozialdemokratische Parlamentspräsident Avraham Burg an, er erwäge eine Kandidatur gegen Barak als Führer der Arbeitspartei. „Wenn es Wahlen wegen des Friedensprozesses gibt, wird unser gesamter Block wie ein Mann hinter ihm (Barak) stehen. Doch wenn es andere Gründe für Neuwahlen gibt, werde ich meine Optionen überprüfen“, meinte Burg.
Zunächst war nicht bekannt, wer Nachfolger Levys werden soll. Durch das Ausscheiden von vier der sechs Koalitionsparteien aus der Regierung Barak ist dessen Kabinett inzwischen von 23 auf 11 Minister geschrumpft. Der frühere Außenminister und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres, der am Montag bei der Wahl zum israelischen Staatspräsidenten überraschend gescheitert war, hat das Amt bereits abgelehnt.
bericht SEITE 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen