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DokumentationNeue Sachverhalte

■ Wie sich der HAGÖF-Aufsichtsrat über „Jekylls“ Geldsorgen informierte

Es war eine illustre Runde, die am 23. Juni zusammenkam. Die Staatsräte Dannemann (Finanzen), Färber (Wirtschaft) und Logemann (Bau) sowie hochrangige Beamte und Chefs städtischer Gesellschaften trafen sich zur Aufsichtsratssitzung der Hanseatischen Gesellschaft für öffentliche Finanzierungen (HAGÖF). Das Thema: die Finanzen bei „Jekyll & Hyde“. Wir dokumentieren in Auszügen:

Herr Dr. Dannemann bittet um Sachaufklärung über die in der Startphase des Musicals beschlossenen Zuschüsse und die Höhe der von HVG bzw. dem Wirtschaftsressort daraus geleisteten Zahlungen. Frau Rüpke Äerklärt:Ü ... Der öffentliche Beitrag betrage insgesamt rd. DM 3,0 Mio. p. a. Nach Auffassung von Herrn Dr. Dannemann weicht dieser Sachverhalt von den bisherigen Schilderungen der HVG ab. Herr Timm erklärt, von diesen Tatsachen ebenfalls keine Kenntnis gehabt zu haben. Herr Keller erläutert, dass es sich um neue Erkenntnisse im Rahmen der Sachverhaltsaufklärung handele.

Herr Holtermann fragt, ob die Vertragslage zwischen HVG, dem Investor Korn, Korn, Arend GbR und Jekyll & Hyde von den Beschlüssen der politischen Gremien abgedeckt seien.

Herr Ricke erläutert: ... Eine Mittelbereitstellung in Höhe von DM 3,0 Mio. ÄseiÜ beschlusskonform.

Herr Holtermann erkundigt sich, wie sich die derzeitige Situation mit den Auskünften des Senats gegenüber der Bürgerschaft in Einklang bringen lässt, wonach die Auslastung des Musicals bis zu 80% betragen habe.

Herr Dr. Färber bestätigt die Richtigkeit dieser Aussagen. Man habe dabei die Anzahl der verkauften Karten als primäre Schlüsselgröße im Auge gehabt. Die Ausgabenseite sei dabei nicht berücksichtigt worden. Herr Keller stellt ergänzend klar, dass die Einnahmenseite hinsichtlich der Stimmigkeit des Kartenpreises bisher nicht ausreichend geprüft worden sei.

Herr Dr. Dannemann stellt für den Aufsichtsrat fest, dass das bisherige Controlling über die Entwicklung von Jekyll & Hyde unzureichend sei. Die neuen Erkenntnisse über den Sachverhalt müssten den beteiligten Senatoren mitgeteilt werden, die zur Zeit von anderen Annahmen ausgingen.

Frau Rüpke weist darauf hin, dass für das Jahr 2000 bisher keine exakte Liquiditätsplanung vorliege.

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