piwik no script img

für die bevölkerung: der neue reichstag dokumentiert norman fosters umbau

Norman Foster ist nicht Le Corbusier, von dem man nicht weiß, ob er nun Architekt oder Autor war, weil er ungefähr genauso viele Bücher schrieb, wie er Bauten realisierte – etwas über 50 an der Zahl. Aber Foster hat den Berliner Reichstag umgebaut, und das ist ihm Anlass ein Buch zu schreiben. Wo in der Welt gibt es das schon, dass das Wahlvolk den Parlamentariern, den Ministern und dem Kanzler auf dem Kopf herumtrampeln kann? Das ist Fosters Erstaunen, aber auch der Triumph des Architekten – weil eben mit sein Verdienst, selbst wenn er das in andere Worte kleidet und davon spricht, dass die Besucher gemeinsam mit den Politikern das hohe Haus betreten, auf die Dachterrasse gehen und den Blick über Berlin hoch über dem Plenarsaal genießen dürfen. Foster war einer von vierzehn, die 1992 zum Wettbewerb um den Reichstag, der nach 1991 wieder Parlament werden sollte, eingeladen wurden. Er wurde zum Sieger gekürt und hatte von da an viel Arbeit mit dem historischen

Gebäude, das wie wenige andere Symbol der deutschen Geschichte geworden ist. Foster beschreibt seine Entwurfsarbeiten, trägt Planungsskizzen bei und hat sich eine Reihe Autoren zur Geistes-, Kultur-, Alltags- und Architekturgeschichte um Paul Wallots Reichstag geholt. Neben dem reichen historischen Bildmaterial zeigen Fotografien von Rudi Meisel Fosters Architektur in ihrer urbanen und modernen Pracht. „Der neue Reichstag“ ist bei Brockhaus erschienen und kostet 78 Mark.      WBG

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen