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DAX neu gewichtet

Ab 2002 zählt der Anteil an Streubesitz

FRANKFURT/M. rtr ■ Die Deutsche Börse hat am Dienstagabend beschlossen, bei der Berechnung des Börsenwerts einer Firma vom Juni 2002 an nur noch den so genannten Streubesitz zu Grunde zu legen. An der Zusammensetzung ändert sich nichts.

Streubesitz ist der Aktienanteil an einem Unternehmen, der frei am Markt handelbar ist. Das Gegenteil ist der Festbesitz in einer bestimmten Größe, der von einem anderen Unternehmen, dem Staat oder auch den Mitarbeitern gehalten wird.

Die geplante Änderung der Berechnungsgrundlage wird nicht ohne Folgen für die deutsche Börsenlandschaft bleiben. Durch die Konzentration auf die umlaufenden Aktien sinkt die Marktkapitalisierung der Unternehmen um den Wert des Festbesitzanteils. Bei der Deutschen Telekom, die zur Hälfte dem Bund gehört, wäre das beispielsweise eine Halbierung. Im Verhältnis dazu dürfte sich die Siemens AG verbessern, die einen hohen Streubesitzanteil hat. Durch die schlechtere Marktkapitalisierung wird ein Unternehmen optisch „billiger“, da sich Börsenwert und Gewichtung im Börsenindex verkleinern. Aktien, die in einem Index stehen, genießen aber höhere Aufmerksamkeit und haben meist ein besseres Kurspotenzial.

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