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Besenreines All

Mit einem riesigen Laser will die Nasa den Orbit der Raumstation ISS von gefährlichen Trümmern befreien

BERLIN taz ■ Mit einem „Laserbesen“ wollen US-Wissenschaftler die Umlaufbahn der Internationalen Raumstation ISS um die Erde freiräumen. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner aktuellen Ausgabe.

In dem „Orion“ genannten Projekt solle Weltraummüll einer Größe zwischen einem und zehn Zentimetern aus dem Weg geräumt werden. Kleinere Objekte zersplittern beim Aufprall auf die Schilde der Station in einen ungefährlichen Partikelregen; größere sind von der Erde aus sichtbar, so dass die Besatzung rechtzeitig gewarnt werden kann. Die Zwischengrößen aber könnten die schützende ISS-Hülle durchstoßen und eine gefährliche Havarie auslösen – mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu zehn in diesem Jahrzehnt.

„Mit dem Lasersystem könnten wir innerhalb von zwei Jahren alle Teile dieser Größe aus der Umlaufbahn entfernen“, sagt Jonathan Campbell, Wissenschaftler am Marshall Space Flight Center in Huntsville (US-Bundesstaat Alabama). Die Kosten für einen solchen Frühjahrsputz im All würden sich auf 200 Millionen Dollar (434 Millionen Mark) summieren.

Campbells Team hat die Kräfte gemessen, die starke Laser auf verschiedenartigen Weltraumschrott ausüben. „Die Resultate sind sogar noch vielversprechender als wir dachten“, erklärt Campbell. „Wir wissen jetzt, dass wir die Bruchstücke mit den Lasern, die wir haben, verlangsamen und so aus der Umlaufbahn werfen können.“ Im Jahr 2003 soll mit einem GPS-Navigationssystem ausgestatteter „Testmüll“ ausgesetzt werden, um zu sehen, ob das System auch praktisch funktioniert.

Die Nasa und die amerikanische Luftwaffe, die das Projekt finanzieren, achten laut offiziellen Angaben streng darauf, internationale Verträge gegen Laserwaffen im Weltraum nicht zu brechen. Das beruhigt freilich nicht alle Kritiker. Sie befürchten, dass die Weltraum-Müllabfuhr einen Vorwand für die Forschung an Raketenabwehrsystemen sein könnte. SPI

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