: Lemke gegen Wirtschaftsfach
■ KMK lehnt Vorschlag von DGB und BDA ab
Berlin – Die Forderung nach Einführung eines Unterrichtsfaches Wirtschaft an deutschen Schulen stößt auf Widerstand der Kultusministerkonferenz. Der KMK-Präsident, Bremens Bildungssenator Willi Lemke, erklärte gestern in Berlin, ein solches Fach werde es seines Erachtens „nicht geben“. Die wirtschaftliche Bildung an Schulen solle jedoch gestärkt werden. Dagegen beharrten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) darauf, dieses Fach ab der fünften Schulklasse einzuführen. Auch die FDP ist dafür.
Dagegen argumentierte Lemke, ein neu einzuführendes Schulfach „Wirtschaft“ gehe in die falsche Richtung. „Die Welt in noch mehr Unterrichtsfächer aufzuteilen, entspricht gerade nicht der Erkenntnis, dass wir interdisziplinäres Lernen und Denken stärker fördern müssen.“ Das Lernfeld Wirtschaft sei an interdisziplinären Schulen bereits fest verankert, erklärte der KMK-Präsident. Es komme jetzt darauf an, die Inhalte zu aktualisieren und die Lehrpläne zügig den neuen Entwicklungen anzupassen. Lemke empfahl den Unternehmen, Schülerinnen und Schülern in Zukunft mehr Praktikantenstellen anzubieten.
In ihrem Positionspapier verlangen DGB und BDA mindestens zwei bis drei Wochenstunden Unterricht ab der fünften Klasse. Dies sei notwendig, um Kinder ausreichend auf das Arbeitsleben vorzubereiten. taz/AP
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