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300 Briefträger von Hunden gebissen

■ Tiere bevorzugen Samstage und ländliche Regionen / Grund: das Revierverhalten

Hannover/Bremen – Rund 300 Postzusteller in Niedersachsen und Bremen sind im vergangenen Jahr von Hunden gebissen worden. Dabei ist der Deutschen Post AG nach eigenen Angaben ein Schaden von rund einer Million Mark entstanden. Ein Großteil der Summe errechne sich aus den etwa 1.000 Ausfalltagen der gebissenen Briefträger, sagte Post-Sprecher Jörg Koens gestern in Hannover.

Die Zahl der Bisse in den 6.800 Zustellbezirken in Niedersachsen und Bremen sei seit Jahren ungefähr gleich geblieben, sagte Koens. Bundesweit wurden 1999 knapp 2.900 Hundeattacken auf Briefträger gemeldet. Sie kosteten das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 9,5 Millionen Mark.

Laut Statistik verbeißen sich Hunde bevorzugt an Samstagen in die Postler. Viele Tiere seien wochentags eingesperrt und reagierten sich an den Boten ab, vermutet die Post. Außerdem wird in ländlichen Regionen häufiger gebissen als in der Stadt. Denn auf dem Land müssen die Zusteller auf dem Weg zum Briefkasten oft das Grundstück des Kunden überqueren.

Als Ursache für die häufigen Bisse nimmt die Post das natürliche Revierverhalten der Hunde an. Ein Zusteller, der täglich durch verschiedene Hundereviere geht, mache auch das friedlichste Tier nervös. An der typischen Dienstkleidung liege es jedenfalls nicht, wie das Unternehmen in einer tierpsychologischen Untersuchung herausfand. Auch die Hunderasse spiele für die Statistik keine Rolle.

Die Post reagierte mit Hundeseminaren für ihre Zusteller. Im Beisein eines Polizeihundes lernen diese unter anderem in Göttingen, Braunschweig und Osnabrück den richtigen Umgang mit den Vierbeinern. Auf ihren Runden haben viele Briefträger Hundekuchen und ein Pfefferspray für den Notfall dabei. An Haushalte mit Hund werden zudem Handzettel verteilt. Als letzte Maßnahme kann die Post Hundebesitzer von der Zustellung ausschließen. dpa

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