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Trauerfeier für „Kursk“-Opfer

Russische Staatsanwaltschaft und Geheimdienst ermitteln im Fall des U-Boot-Unglücks

MOSKAU afp/dpa ■ Knapp zwei Wochen nach dem Untergang des Atom-U-Bootes „Kursk“ haben Angehörige gestern Abschied von den toten Seeleuten genommen. Bei der Trauerfeier wollten 150 Hinterbliebene Kränze und Blumen zum Gedenken an die 118 Seeleute in die Barentssee werfen, meldeten die russischen Nachrichtenagenturen. In Widjajewo, dem Heimathafen der „Kursk“, legten Hinterbliebene und Marinesoldaten den Grundstein eines Ehrenmals für die getötete Besatzung.

Russlands Präsident Wladimir Putin sprach sich gegen Entlassungen in der Militärspitze vor Aufklärung des Unglücks aus. Er habe die Rücktritte von Verteidigungsminister Igor Sergejew, Marinekommandeur Wladimir Kurojedow und Nordflotten-Chef Wjatscheslaw Popow vorläufig abgelehnt, sagte Putin am Mittwoch dem staatlichen Fernsehsender RTR. Erstmals übernahm er die politische Verantwortung für die Katastrophe.

Gestern kündigte er die Bergung aller Seeleute an. „Wir werden uns bemühen, dass alle Soldaten an Land gebracht werden“, sagte Putin. Die Arbeit werde in internationaler Zusammenarbeit organisiert. Die norwegisch-britische Spezialfirma Stolt Offshore wollte binnen zwei Wochen mitteilen, ob sie den Auftrag übernimmt. Wegen russischer Fehlinformation soll Norwegen mehrmals mit dem Abbruch des Rettungseinsatzes an dem havarierten Atom-U-Boot gedroht haben. Das berichtete der Chef der nordnorwegischen Streitkräfte, Admiral Einar Skorgen, gestern im Rundfunk. Entgegen russischen Behauptungen hätten die Tieftaucher die hintere Ausstiegsluke des U-Bootes völlig intakt vorgefunden und leicht öffnen können.

Unterdessen nahmen die Generalstaatsanwaltschaft und der Inlandsgeheimdienst FSB Ermittlungen zur Unglücksursache auf. Der FSB hält offenbar einen Terroranschlag auf das gesunkene U-Boot für eine mögliche Erklärung des Unglücks. Der Ex-KGB ermittele derzeit gegen zwei Dagestaner, die sich an Bord befanden, aber nicht zur Mannschaft der „Kursk“ gehörten, zitierte der Fernsehsender RTR gestern Geheimdienstchef Nikolai Patruschew. Die beiden Männer hätten für eine Militärfabrik am Kaspischen Meer gearbeitet.

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