: stiftungsinitiativen
Günter Grass und andere
„Ich habe die Nase voll von dem Gezerre der Wirtschaft“, ist in einem Brief zu lesen. Beigelegt ist ein Scheck von 10.000 Mark. „Ich fühle mich moralisch verpflichtet“, heißt es in einem anderen Schreiben. Der Mann, einst Inhaber einer Firma, die Zwangsarbeiter beschäftigt hatte, stellt einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung. Sein Hinweis: „Das soll aber nicht die heutigen Besitzer des Unternehmens entlasten.“
Rund 100 Privatpersonen haben sich bislang an die Stiftung „Erinnern, Verantwortung und Zukunft“ gewandt, rund eine Million Mark Privatspenden sind bisher auf diesem Wege für die Entschädigung von Zwangsarbeitern zusammengekommen. Das Geld kommt „on top“ – also zu den 10 Milliarden Mark, die Staat und Wirtschaft leisten werden.
Rund 130.000 Mark Bürgergeld hat inzwischen die Aktion des Schriftstellers Günter Grass, des Pädagogen Hartmut von Hentig und der Publizistin Carola Stern eingebracht. Diese hatten die Deutschen dazu aufgerufen, mit 20 Mark symbolisch einen Beitrag zur Entschädigung zu leisten.
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