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Nazi war zuerst da

■ Vor der Mopo marschieren Nazis wegen „der konkreten Losung“

Der Neonazi-Aufmarsch am kommenden Sonntag vor der Hamburger Morgenpost wird nicht verboten. Nach Informationen der taz hamburg plant die Polizei den vom Hamburger Neonaziführer Christian Worch angemeldeten Marsch „gegen die Lügen und Hetze der Mopo“ sogar bis 20 Meter vor das Verlagshaus zu lassen. Stattdessen soll die von der Regenbogen-Bürgerschaftsabgeordenten Heike Sudmann angemeldete Kundgebung vor der Mopo „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ verbannt werden.

Nach der Schlappe der Polizei vor dem Bundesverfassungsgericht, das vor zwei Wochen ein Aufmarsch-Verbot vor dem Axel-Springer-Verlag kassiert hatte, macht die Polizei diesmal erst gar keine Anstalten, den Marsch zu verbieten. Im Gegenteil: Nicht nur, weil Worch „Erstanmelder“ für den Mopo-Vorplatz gewesen ist, sondern auch wegen der konkreten Losung müsse Worch laut Polizei bevorzugt behandelt werden. Die Regenbogen-Demo soll nach den polizeilichen Auflagen an den Hohenzollernring verlegt werden.

Obwohl Neonazi Worch den für Sonnabend vor dem Gruner+Jahr Verlag angemeldeten Aufmarsch abgesagt hat, ruft die IG Medien trotzdem an dem Tag zur Kundgebung vor dem Verlagsgebäude auf. Motto: „Mut gegen rechte Gewalt!“ – „Gesicht zeigen!“ – „wir wollen damit vor dem eigenen Haus beginnen.“

Den für Sonnabend geplanten und von der Stadt Neumünster verbotenen Neonazimarsch für den Erhalt des von der Schließung bedrohten rechten Treffs „Club 88“ möchten Worch & Co hingegen auf jeden Fall durchsetzten. „Der Rechtskampf läuft bereits und wird bis zur höchsten Instanz geführt“, kündigt das „Aktionsbüro Norddeutschland“ an. Gestern reichte Worch einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Schleswig ein, über den wohl heute entschieden wird. Es gilt als sicher, dass Worch nach dem juristischen Sieg in Hamburg auch diesmal bis vors Bunderverfassunsgericht gehen wird. Denn die rechte Szene macht für diesen Marsch fieberhaft mobil. Der bekannte Kieler Neonazi Peter Borchert war eigens nach Halle gereist, um die Kameradschaften für den „Club 88“ als Neonazitreff von überregionaler Bedeutung zu zu begeistern. Peter Müller

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