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Manch schwerem Gewitter getrotzt

■ Zehn Jahre feministische Mädchenarbeit in der Bremer Neustadt

Ulrike Hauffe war anzumerken, dass es mehr als Repräsentation war: Bremens Landesbeauftragte für Frauen wünschte den „Gewitterziegen“ von Herzen Glück zu ihrem zehnten Jubiläum. Sie hat das Projekt nicht nur qua Amt aus nächster Nähe begleitet. Den Ziegen-Ableger „Lilas Pause“ hat Hauffe in ihrer Heimat Bremen-Nord mitinitiiert. Gestern würdigte sie die Rolle der Gewitterziegen als Impulsgeberinnen. Ob Ess-Störungen, interkulturelle Mädchenarbeit oder Internet: Wann immer etwas Neues aufkomme, seien die Gewitterziegen schon bei der Umsetzung. Ihretwegen sei parteiliche, feministische Jugendarbeit heute aus der Stadt nicht mehr wegzudenken.

Zum Geburtstag brachte Hauffe den Ziegen einen Foto-Katalog, in dem Frauen aus typischen und untypischen Berufen porträtiert werden. Nicht nur für die Vitrine: Das Buch soll den Mädchen Anregung für die eigene Lebensplanung sein. Andere Gäste zückten lieber dezent das Scheckbuch, denn auch nach zehn Jahren stehen die Ziegen finanziell auf wackligen Beinen. Nicht einmal ein Drittel der Arbeit wird durch Festangestellte geleistet. Der Arbeitsumfang könnte bald erheblich wachsen: Wenn der benachbarte Mädchentreff Phönix in das renovierte Freizi Thedinghauser Straße zurückkehrt, werden wohl viele Mädchen lieber bei den Gewitterziegen unterschlüpfen. Wenigstens räumlich scheint der Zuwachs verkraftbar: Wenn alles gut geht, ziehen die Gewitterziegen in das Frauenprojekt Beginenhof, wo etwas mehr Platz wäre. jank

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