: Börsenfusion auf Eis
Deutsche Börse verschiebt Abstimmung über Verschmelzung mit London. Seifert bleibt Chef
FRANKFURT rtr ■ Die Deutsche Börse hat ihre für Donnerstag geplante Hauptversammlung zur Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) verschoben. Ein neuer Termin für das Aktionärsvotum stehe noch nicht fest, teilte die Börse gestern nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Mit der Verschiebung halte sich die Deutsche Börse „alle strategischen Optionen“ offen. Ferner verlängerte der Aufsichtsrat die Amtszeit von Unternehmenschef Werner Seifert um fünf Jahre bis 2006. Er führt das Unternehmen seit 1993.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Breuer betonte, Aufsichtsrat und Vorstand stünden zusammen mit den Londoner Partnern unverändert hinter dem „strategischen Konsolidierungskonzept“ der Fusion. Der Zusammenschluss sei aus Sicht der Deutschen Börse weiterhin die attraktivste Option.
LSE und Deutsche Börse wollen unter Beteiligung von Madrid und Mailand zum europäischen Finanzplatz iX (International Exchanges) fusionieren. Torpediert wurde die Verschmelzung jedoch von der schwedischen Gesellschaft OM Gruppen, die gestern den Prospekt für das formelle LSE-Kaufangebot vorlegte. Wie bereits angekündigt, bietet der Betreiber der Stockholmer Börse je LSE-Aktie 0,65 neue eigene Papiere plus einem Baranteil von sieben britischen Pfund. Die Offerte beinhalte damit einen Aufschlag von 17,6 Prozent gegenüber der LSE-Notierung am 25. August.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen