piwik no script img

Einbett-Pflege

■ Rahmenplan: Mehr Tagespflege und mehr Qualitätskontrolle

In Hamburg müssen die Pflegeanbieter keine eigene Marktanalyse machen, sondern bekommen sie von der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) geliefert. Senatorin Karin Roth legte gestern eine erste „Rahmenplanung der pflegerischen Versorgung“ vor. Der Landespflegeausschuss hat der Planung bereits zugestimmt.

Weil pflegebedürftige Menschen immer länger ambulant und in ihren Wohnungen betreut werden, sind sie älter, aber auch pflegebedürftiger, wenn sie dann doch in ein Pflegeheim kommen. Sie sterben schneller, haben also eine geringere Verweildauer in Heimen. Darauf müssen die sich einstellen. Die Rahmenplanung schlägt vor, Mehrbett- in Einzelzimmer umzuwandeln. „Bis 2005 wird in drei Vierteln aller Zimmer nur noch ein Bett stehen“, sagte Roth.

Während das Angebot an ambulanten und stationären Einrichtungen in Hamburg quantitativ gut sei, gebe es noch Bedarf in der Tagespflege. Dabei werden Menschen zu Hause gepflegt, die zu vereinsamen drohen oder deren Angehörige die Versorgung nicht sicherstellen könne. Die Inanspruchnahme von Tagespflege soll sich bis 2005 verdoppeln. Für das kommende Jahr kündigt die Senatorin Investitionsförderungen an.

Außerdem soll sich die Qualitätssicherung in der Pflege verbessern. Bis 2005 müssen sich alle Hamburger Pflegedienste einer externen Qualitätskontrolle unterziehen. Der Anteil der ausgebildeten Pflegefachkräfte in jedem Hamburger Alten- oder Pflegeheim soll bis zum September bei 50 Prozent und Ende des Jahres darüber liegen.

Roth will außerdem erreichen, dass noch mehr Angehörige an Pflegekursen teilnehmen. Das entsprechende Angebot soll verdoppelt werden.

Außerdem sieht die Rahmenplanung vor, die Hospizbewegung in den Pflegebereich stärker zu integrieren. Eine Landesinitiative Hospiz soll den Anspruch „In Würde sterben“ gesellschaftlich verankern. san

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen