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Pause für den Rücken

■ Mercedes-Bänder stehen still für Gesundheit

Die Männer in Blau gucken etwas befremdet. In der einen Hand den Apfel, in der anderen die Frisbee-Scheibe beobachten sie eine Sportgruppe bei Fitness-Übungen. Eine Stunde durfte die Mercedes-Belegschaft die Montage-Bänder Bänder sein lassen, um sich auf einer betrieblichen Gesundheitsmesse über Gesundheitsvorsorge zu informieren.

Mithilfe von Grippe-Impfung, Rückenschule und Ernährungs-tipps will DaimlerChrysler die teuren Fehltage reduzieren: Von derzeit rund 1.180 auf 1.080 Personen pro Tag. „Wir wollen ganzheitlich auf die Mitarbeiter einwirken“, betonte Werksarzt Hans-Peter Mnich. Rückenerkrankungen sind immer noch das Hauptkrankheitsbild in der 16.000-köpfigen Belegschaft. Kein Wunder: Der Altersdurchschnitt liegt bei 38,6 Jahren – zehn Jahre höher als 1990.

Sieben Tage konnten sich die WerksarbeiterInnen in Sachen Gesundheit informieren, aber gekommen sind sie fast nur in der freien Stunde. Olaf Westphal fand die Veranstaltung zwar „total gut“, viel Einfluss räumt er ihr jedoch nicht ein: „Dafür ist eine Stunde viel zu wenig.“ Sein Kollege Torsten Spalek kritisierte die Informationen als „häufig nicht nachvollziehbar“: „Es nützt mir nichts, wenn die mir sagen wie ich stehen muss, aber am Band habe ich ganz andere Verhältnisse“, erklärte er. vv

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