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Gysi will weiter Bürgermeister werden

Der PDS-Politiker sieht keine Einheit ohne einen CDU-PDS-Dialog und findet eine Kandidatur nicht undenkbar

Der PDS-Politiker Gregor Gysi schließt weiter nicht aus, bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl in Berlin für das Amt des Regierenden Bürgermeisters zu kandidieren. Die Wahl 2004 sei noch weit weg. „Vielleicht gibt es bis dahin eine Entwicklung in der Stadt, in der Partei, in mir selbst, wo ich sage, das wäre noch einmal eine spannende Herausforderung“, sagte er gestern.

Nach Ansicht Gysis brauche Berlin eine andere Konstellation als die große Koalition. „Die Bundesregierung fängt ja an, die Stadt zu dominieren. Der Senat steht beleidigt vor der Situation und kämpft um Protokolltermine.“ Die Bundesregierung habe sich eingemietet und sei willkommen, aber sie sei immer noch Gast. Irgendwann komme die Situation, wo sie noch über jede Brücke und Straße mit entscheiden wolle. „Es brodelt hier.“

Zum Verhältnis CDU und PDS sagte Gysi, ein Grund für die Schwierigkeiten sei seine Generation. „Wir sind geprägt durch den Kalten Krieg.“ Es habe „etwas Perverses“, dass es erst zehn Jahre nach dem Fall der Mauer zu einem Gespräch zwischen ihm und Altkanzler Helmut Kohl gekommen sei. „Die Sensation war nicht, dass wir miteinanderer redeten, sondern dass es zehn Jahre faktisch kein Gespräch gab.“

DPA

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