: zehn Jahre deutsche Einheit
„Ein Tag der Abrechnung“
Während der offizielle Teil des Gedenkens an zehn Jahre Einheit vom Streit zwischen CDU und SPD um den jeweiligen Anteil am Vereinigungsgeschehen bestimmt wird, versuchen Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler im Prater in Berlin-Prenzlauer Berg eine Gegenbilanz aufzustellen. Titel der Marathonverstaltung „Ein Tag der Abrechnung – eine Beitrittsbilanz in Bild, Wort und Tanz“.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Programms ist eine Präsentation von zehn Jahren Forschungsarbeit über Ostdeutschland. Um das Leben auf dem Lande geht es dabei ebenso wie um Kultur, Arbeit und Wirtschaft sowie das Verhältnis der Ostdeutschen zur Religion. Nach einer Podiumsdiskussion, die um 12 Uhr beginnt, werden von 14 bis 16 Uhr sechzehn Sozialwissenschaftler die Ergebnisse ihrer Arbeiten aus den letzten Jahren vorstellen. Mit dabei sind unter anderem: Peter Förster, Dietrich Mühlberg, Rolf Reißig, Hans Misselwitz, Wolfgang Kil, Simone Hain. Neben einem umfangreichen Film- und Musikprogramm kommt auch die Gegenwart nicht zu kurz. Ein Themenschwerpunkt heißt „Widerstand nach Seattle und Prag“, ein anderer „Sex-Talk, Lust in der Krise“. Dazu gibt es Lesungen unter anderem mit Annett Gröschner, Klaus Schlesinger, Peter Brasch, Helmut Höge, Jan Faktor, Florian Havemann.
Das Rahmenprogramm besteht unter anderem aus einem von Bert Papenfuß stündlich vorgetragenen „Fahnenappell“, einer Fotoausstellung von Konrad Hoffmeister „Ansichten zu Deutschland“ sowie einem Kinderprogramm mit Auftritten von Peter Wawerzinek und Agnes Grambow. Um 17 gibt es einen „Umzug mit Fackeln und Wagen“ durch Prenzlauer Berg. Zum Abschluss lädt Wladimir Kaminer zur „Russendisko“. Veranstaltet wird der „Tag der Abrechung“ von der Berliner Volksbühne, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Kulturamt Prenzlauer Berg sowie der Literaturzeitschrift Sklaven.
Ort: Patergarten und drum herum, Kastanienallee 7-9, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen