: Space Park verliert endgültig an Hochglanz
„Die Abgeordneten haben von ihrem Recht, Fragen zu stellen, umfangreich Gebrauch gemacht“, mit dieser Formulierung umschreibt der Wirtschaftssenator Josef Hattig die Debatte über den Planungsstand beim Space Park. Jetzt soll alles im Herbst 2002 fertig sein, aber was, das wussten die Parlamentarier gestern nicht so genau, als sie zum Nicken einberufen wurden. Die SPD-Politikerin Eva-Maria Lemke-Schulte, die auf Erfahrungen als Bausenatorin zurückblicken kann, erklärt warnend, sie wolle beim Space Park nicht „dasselbe erleben wie beim Musical“, deshalb – ja deshalb beschlossen die Parlamentarier auf Antrag der SPD, dass sie in Zukunft umfassend informiert werden wollen.
Hattig erinnerte gestern in der internen Sitzung daran, dass er schon einmal die Planungen gestoppt hatte, weil er das Ergebnis nicht seriös fand. Vor der Presse redete er unüberhörbar laut von dem Risiko, das es bei jeder Investition gebe.
Die Planungen für den Ocean Park und für das „Rhodarium“ sind beerdigt, das Musical wurde lange schöngeredet, bis nun das totale Desaster da war und die Stadt Bremen, dem nichts gehört außer den Schulden, wie ein Besitzer für alles die Haftung übernimmt. „Glaube, Liebe, Hoffnung“ regieren in der staatlichen Wirtschaftsförderung, sagt Helga Trüpel von den Grünen. Was soll für das Einkaufszentrum an der Weser einmal den schönen Namen „Space Park“ rechtfertigen? Dazu gibt es nicht einmal Hochglanz-Prospekte und „Blaue Bände“. Klaus Wolschner
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