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Chinas Regierung ist „ernsthaft besorgt“

Peking verliert mit Milošević einen engen Verbündeten im Kampf gegen die gehassten Einmischungen des Westens

PEKING/BERLIN dpa/taz ■ China hat sich „ernsthaft besorgt“ über die Lage in Jugoslawien gezeigt. Außenamtssprecher Sun Yuxi rief laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua gestern das Ausland auf, sich nicht einzumischen. „China glaubt, dass das jugoslawische Volk völlig in der Lage ist, seine gegenwärtigen Probleme frei von auswärtiger Einmischung zu lösen“, so Sun. Die Frage von Journalisten, ob China als Exil für Slobodan Milošević in Frage komme, wollte ein Außenamtssprecher gestern nicht beantworten.

Chinas kontrollierte Medien berichteten erst gestern Nachmittag (Ortszeit) im Anschluss an Suns Stellungnahme über die Ereignisse in Jugoslawien. In chinesischen Internetforen wird jedoch bereits seit Tagen debattiert, ob die Regierung in Peking mit ihrer Politik gegenüber Milošević gut beraten war.

1997 hatten Chinas Präsident Jiang Zemin und Milošević ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen unterzeichnet. Belgrad wurde zu einem europäischen Brückenkopf für Migranten und Geschäftsleute aus China. Peking hatte nicht nur wie Moskau die Bombardierung Jugoslawiens (und seiner eigenen Botschaft) im vergangenen Frühjahr durch die Nato scharf kritisiert, sondern Belgrad auch mit Krediten unter die Arme gegriffen. Zuletzt hatte im Juni Li Peng, die Nummer zwei der chinesischen Hierarchie, Belgrad besucht und dabei Milošević weitere Unterstützung zugesagt. HAN

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