: Nicht mehr alles in Butter
Die 40-jährige Ära der „Butterschiffe“ ist in Schleswig-Holstein endgültig zu Ende gegangen: Das Fahrgastschiff „Dania“ der Flensburger Förde Reederei Seetouristik (FRS) hat gestern von der Fördestadt aus die letzte Acht-Stunden-Fahrt absolviert. Mit 604 zumeist älteren Passagieren war das Schiff voll besetzt. „Ich fühle mich, auf gut Deutsch, gesagt beschissen“, kommentierte ein 72-jähriger Rentner aus Fallingbostel/Niedersachsen mit Tränen in den Augen die allerletzte Stichfahrt in die Ostsee. Die „große Politik macht zwar alles, tut aber für die kleinen Rentner nichts“, beklagte der Butterfahrer.
Bei der Flensburger Förde Reederei Seetourstik (FRS) gingen mit der Stilllegung der „Dania“ 30 weitere Arbeitsplätze verloren, nachdem bereits im vergangenen Jahr gut 350 Mitarbeitern gekündigt werden musste. „Es gab eine Zeit vor der Dania, es gibt sie sicherlich auch danach“, meinte ein Mitglied der Bordbesatzung. Auch die Eckernförder Reederei Cassen-Eils, die in diesem Sommer ebenfalls Stichfahrten anbot, hatte diese im September eingestellt.
Unabhängig vom Aus der Duty-Free-Fahrten verkehren in der Flensburger und Kieler Förde sowie in der Lübecker Bucht weiterhin kleinere Linien- und Ausflugsschiffe. Insbesondere in der deutsch-dänischen Flensburger Förde soll ab 2001 die touristische Schifffahrt mit kulturellen Angeboten an Land belebt werden. lno
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