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A3XX darf landen

■ Rot-Grün-Schwarz nickt in der Bürgerschaft Dasa-Erweiterung ab

Der Riesen-Airbus A3XX darf in Finkenwerder landen. Gegen die fünf Stimmen des Regenbogen nickten SPD, GAL und CDU die von der Wirtschaftsbehörde vor fünf Wochen vorgelegte Senatsdrucksache gestern in der Bürgerschaft erwartungsgemäß ab. Damit ist der Weg für die Erweiterung des Dasa-Geländes in Finkenwerder, die Verlängerung der Startbahn und die Vernichtung des Mühlenberger Lochs politisch frei.

Vorausgegangen war eine teilweise hitzige Debatte, die Norbert Hackbusch (Regenbogen) ausgelöst hatte. „Schwindel“ in mehrfacher Hinsicht hatte er SPD-Wirtschaftssenator Thomas Mirow vorgeworfen. Hamburg hatte sich 1997 um die Endmontage des A3XX mit 4000 Arbeitsplätzen beworben, erinnerte er. Airbus wolle in Finkenwerder aber nur die Ausstattung des Fliegers vornehmen lassen, die Zahl der neuen Jobs wurde auf 2000 direkte und 2000 indirekte reduziert. „Das“, findet Hackbusch, „ist Schummelkram.“

Dafür erntete er heftige Widerworte von Leonhard Hajen (SPD) und auch Martin Schmidt (GAL). Beide stellten Hackbuschs Glaubwürdigkeit in Frage, weil er vor drei Jahren, damals noch GALier, die Bewerbung um den Riesen-Airbus mitgetragen hatte. Dafür aber sei „die Geschäftsgrundlage entfallen“, beharrte dieser. Für die CDU ließ Karl-Heinz Ehlers keine Zweifel an der Zustimmung aufkommen. Pflichtgemäß gab er ein paar oppositionelle Bedenken zu Protokoll, „in der Tendenz aber“, so Ehlers, „machen wir das mit.“

Durchaus zur Genugtuung von Mirow, der erneut „Hamburgs Aufstieg auf eine internationale industrielle Spitzenposition“ beschwor. Es gebe sicherlich noch „Rangeleien“ mit Toulouse um die exakte Arbeitsteilung, aber auch der Innenausbau sei „inzwischen Hochtechnologie“. Der A3XX sei für Hamburg eine dieser „seltenen Chancen, die man einfach nutzen muss“.

Die Befürchtung der Kritiker, Airbus werde irgendwann eine weitere Verlängerung der Finkenwerder Werkspiste ins Alte Land hinein beantragen, „ist jetzt nicht Grundlage“, so Mirow. Er habe aber „nichts zu verstecken“.

Sven-Michael Veit

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