piwik no script img

Bombenanschlag in Grosny

Explosion in der tschetschenischen Hauptstadt tötet mindestens fünf Menschen

MOSKAU rtr/taz ■ Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugs sind in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny nach offiziellen Angaben gestern mindestens fünf Menschen getötet worden. Etwa elf Menschen seien bei der Detonation in der Nähe der Polizeizentrale verletzt worden, teilte das russische Präsidialamt in Moskau mit.

Ein Berater des Tschetschenien-Sprechers der russischen Regierung, Sergej Jastrschembski, sagte, die meisten der Opfer seien Zivilisten. Ihre Zahl könne noch steigen. Russische Nachrichtenagenturen hatten zuvor gemeldet, bei der Explosion seien mindestens sieben Menschen getötet worden. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen Militärjeep gehandelt haben. Die Hintergründe der Explosion sind noch unklar. Demgegenüber berichtete die tschetschenische Polizei, laut Angaben der Nachrichtenagentur Interfax, dass die Explosion wahrscheinlich von tschetschenischen Rebellen mit einer ferngesteuerten Bombe ausgelöst worden sei.

Nach dem ersten Krieg 1994 bis 1996 war die russischen Armee vor einem Jahr erneut in die nach Unabhängigkeit strebende Kaukasusrepublik einmarschiert. Zwar kontrollieren die russische Armee und die Polizei inzwischen den größten Teil Tschetscheniens, dennoch geraten Mitglieder von Einheiten immer wieder in Hinterhalte der Rebellen. Fast wöchentlich werden Soldaten und Polizisten Opfer von Angriffen und Minenexplosionen. Besonders in den vergangenen Tagen hatten die Rebellen ihren Partisanenkrieg wieder verstärkt. Der jüngste Vorfall war einer der schwersten der vergangenen Monate und ereignete sich nur einen Tag nachdem die russische Verwaltung in Tschetschenien ihren Umzug von Gudermes nach Grosny angekündigt hatte.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen