: mahnmal für euthanasie-opfer
Mit einem Mahnmal erinnern deutsche Forschungsinstitute seit Samstag an die Opfer nationalsozialistischer Euthanasieverbrechen und den Missbrauch von Medizin und Forschung in der Nazizeit. Die tiefe Verstrickung von Ärzten und Biologen in die Verbrechen des Naziregimes mahne noch heute zur wissenschaftlichen Selbstbeschränkung, sagte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Hubert Markl, bei der offiziellen Enthüllung des von der Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach (Foto) geschaffenen Mahmals auf dem Campus des Max-Delbrück-Centrums in Buch. Von 1939 bis 1944 hatten Wissenschaftler des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Hirnforschung in Berlin-Buch die Gehirne von mehreren hundert Ermordeten, darunter auch Kinder, aus einer Anstalt in Brandenburg-Görden für Forschungszwecke benutzt. Der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener bezeichnete unterdessen das Mahnmal als „peinlichsten Kitsch“. Der Verband plädiert für die Aufstellung einer umgestalteten Büste des Psychiaters Karl Bonhöffer, der sich während der Nazizeit als Euthanasiearzt betätigt habe.FOTO: AP
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