: Jahrelanges Spießrutenlaufen
■ Dokumentation: Psychologie im Ausländeramt
Die Bundesausländerbeauftragte Marieluise Beck sagt zum Umgang mit bosnischen Flüchtlingen: „Wir Deutschen denken, was wir machen sei toll.“ Das entspreche nicht der Wirklichkeit, mindere aber die Bereitschaft für die Hilfe, auf die traumatisierte Flüchtlinge angewiesen sind. Die hat das Erlebte oft chronisch krank gemacht. Angstzustände, Depressionen und Selbstmordgedanken gehören zum „posttraumatischen Belastungssyndrom“. Doch während Psychologen den Kranken attestieren, dass Rückehr ins Herkunftsland den völligen Zusammenbruch riskiere, stoßen Atteste im Ausländeramt auf weniger Verständnis – wie die folgenden Texte zeigen. Sie gehören zu einer Ausländerakte, die Gesundheitsamts-Chef Dr. Jochen Zenker jetzt Fachleuten vorstellte. Ein Fall unter vielen, bei denen die „untere Behördenebene“ sich Kompetenzen anmaße, die für Betroffene ohne jedes Bleiberecht nur Tortur bedeute. Für den hier dargestellten Fall lehnen die Gutachter des Bremer Gesundheitsamtes jede Rückkehr ab. ede
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