: Arbeitsgrupp Tiefwassersupp
■ Regierungschefs noch nicht einig über Superhafen
Der Jubel in Wilhelmshaven war möglicherweise verfrüht: Die Regierungschefs von Bremen, Hamburg und Niedersachsen können sich noch nicht auf einen Tiefwasserhafen an der Jademündung einigen. Am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Schwerin bekräftigten Henning Scherf, Ortwin Runde und Sigmar Gabriel (alle SPD) nur grundsätzlich die Notwendigkeit eines Tiefwasserhafens. Über den Standort wollen die drei Regierungschefs erst im kommenden Jahr gemeinsam entscheiden.
Während Scherf schwärmt, mit der Überwindung der Konkurrenz zwischen Hamburg und Bremerhaven sei ein „historischer Schritt“ getan, hat der Hamburger Bürgermeister Runde noch erheblichen Beratungsbedarf angemeldet. Das Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger zu Gunsten von Wilhelmshaven lasse noch manchen Frage offen. Deshalb richten die drei Länder eine Projektgruppe unter Führung der niedersächsischen Staatskanzlei ein. Bis Ende März 2001 sollen Vorschläge vorliegen. Runde steht unter dem Druck der Hamburger Wirtschaft: Handelskammer-Präsident Nikolaus W. Schües warnte vor der Fehlinvestition von Steuermilliarden in Wilhelmshaven. Ein Hafen in Nordeuropa könne nur dann konkurrenzfähig sein, wenn er an einem Binnenschiffsweg liege, sagte der Reeder. „In Wilhelmshaven“, so Schües, „ist deshalb kein Hafen, weil es dort keine Ladung gibt.“ jank
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