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Haider bläst zum Angriff gegen den „Sumpf“

Österreichs ehemaliger FPÖ-Chef wehrt sich gegen den Vorwurf der illegalen Informationsbeschaffung und will „Ordnung in diesem Spitzelstaat“

WIEN/KLAGENFURT ap/dpa ■ Der Kärntner Landeshauptmann und zurückgetretene FPÖ-Chef Jörg Haider hat am Montag die gegen ihn und andere Funktionäre der rechten Freiheitlichen Partei erhobenen Spitzelvorwürfe wütend zurückgewiesen. Die so genannte Spitzelaffäre werde ein „gewaltiger Schlag ins Wassser für jene, die diese angezettelt haben“, sagte er gestern in Klagenfurt auf einer Pressekonferenz. Es gebe keine Beweise gegen ihn und andere FPÖ-Funktionäre.

Die Spitzelaffäre sei „in den kranken Gehirnen einiger Journalisten“ entstanden. „Wir sind jetzt so gereizt, dass wir in diesem Sumpf von Indiskretionen Ordnung schaffen werden“, sagte Haider. Journalisten würden glauben, Informationen kaufen zu können. „Ich nehme die Herausforderung an und werde zurückschlagen“, drohte er weiter. „Wir werden Ordnung in diesem Spitzelstaat machen, der von den Roten entwickelt wurde.“

Am Vorabend hatte in der TV-Sendung „Betrifft“ Haiders Sprecher Karl-Heinz Petritz Klagen gegen Profil und Format angekündigt. Beide Magazine berichteten in ihrer jüngsten Ausgabe, Haider habe in mindestens zwei Fällen Polizisten darum gebeten, ihm illegal Informationen zu beschaffen.

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat unterdessen den Justizminister und Ex-FPÖ-Anwalt Dieter Bähmdorfer verteidigt. Er traue dem Minister zu, dass er nicht in die Arbeit der Justizbehörden eingreifen werde, sagte Schüssel. Böhmdorfer wird vorgeworfen, als Rechtsvertreter der FPÖ illegales Beweismaterial vor Gericht verwendet zu haben. Die oppositionellen Sozialdemokraten und Grünen haben deshalb jetzt einen Misstrauensantrag gegen Böhmdorfer im Parlament eingebracht.

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