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Noch kein Putz-Tarif

■ Verhandlungen im öffentlichen Dienst geplatzt

Die Zeichen stehen auf Konfrontation: Bremens öffentliche Arbeitgeber wollen das eigene Reinigungspersonal unbedingt abschaffen, weil private Firmen um 35 Prozent günstiger seien. Die ÖTV dagegen will zunächst Rationalisierungspotenziale im öffentlichen Dienst ausschöpfen: So könnte günstiger gerabeitet werden, wenn kleine Dienststellen einen gemeinsamen Reinigungsdienst hätten. Jahresarbeitszeitkonten könnten den Schulferien Rechnung tragen: Die Reinigungskräfte würden kontinuierlich etwas mehr arbeiten als vertraglich vereinbart, in den Ferien würde dafür nicht geputzt. Auch über die nach 1993 erneute Erhöhung der pro Stunde zu reinigenden Fläche würde die Gewerkschaft verhandeln. „Aber die Arbeitgeber wollten darüber gar nicht reden“, sagt ÖTV-Verhandlungsführer Onno Dannemann. Die Gegenseite habe von Senat und Magistrat lediglich das Mandat gehabt, über die Abwicklung der Eigenreinigung zu verhandeln. Die Gewerkschaft hat stattdessen einen neuen Tarifvertrags-Entwurf vorgelegt. Die Arbeitgeber wollen dazu nur noch schriftlich Stellung nehmen. Nach einer wahrscheinlichen Ablehnung drohen Warnstreiks.

Die Arbeitgeber hatten den Tarifvertrag von 1993 gekündigt, nach dem maximal 40 Prozent aller öffentlichen Gebäude von Fremdfirmen gereinigt werden dürfen, die ihre Mitarbeiter vericherungspflichtig beschäftigen und tariflich bezahlen. jank

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