: Verlässlicher Feind
■ Handelskammer lehnt Hochschulgesetz ab
Auf die Handelskammer ist Verlass. Sie adelte Krista Sagers umstrittenes Hochschulgesetz (HmbHG) mit einer gehörigen Portion Kritik von der richtigen Seite. In einer Pressemitteilung teilte Kammerpräsident Nikolaus Schües ges-tern mit, dass Sagers-Entwurf nicht konsequent das „Handelskammer-Standpunktepapier“ umsetze. Das Gesetz sei nicht modern genug und biete „unternehmerischem Handeln“ zu wenig Raum.
Vorzusehen dagegen sei, so Schües, eine Umwandlung der Hochschulen in Stiftungen. Auch müssten diese ihre Studenten „frei wählen“ und für diese „Kostenbeiträge“ zum Studium erheben. Nicht gefallen tut dem Kammer-Chef die geplante Abwahlmöglichkeit des Präsidenten. Positiv hingegen sei die geplante „Stärkung der Leis-tungsstrukturen“.
Auch die Fachhochschule (FH) meldete sich gestern mit drei Wünschen zum HmbHG zu Wort. Die zweitgrößte Hamburger Hochschule will künftig „Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg“ heißen, um hervorzuheben, dass auch dort „geforscht“ wird, wie FH-Sprecherin Marion Hintloglou mitteilt. Außerdem soll der Masterabschluss der FH künftig direkt zur Promotion an der Uni berechtigen. Drittens fordert die FH „mehr Autonomie“ für Fragen, in denen sich die Wissenschaftsbehörde die Genehmigung vorbehält, bei der Gründung von Unternehmen zum Beispiel. Letzteres sieht die Handelskammer auch so.
Kaija Kutter
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