: fallstricke der präsidentenwahl
Für alle Fälle Vorsorge getroffen
Am dritten Mittwoch im Dezember wählen 538 Wahlmänner formal den Präsidenten. Jeder Staat stellt so viele, wie er Abgeordnete und Senatoren in den Kongress entsendet – in Kalifornien z. B.54, in den Dakotas je 3. Diese Regelung aus dem 18. Jahrhundert sollte verhindern, dass der bevölkerungsreiche Osten den dünn besiedelten Westen majorisiert. Ein Kandidat muss in einem Staat theoretisch nur 1 Stimme Mehrheit haben, um alle Wahlmänner auf sich zu vereinigen – Ausnahmen sind Nebraska und Maine, wo die Wahlmänner nach einem Schlüssel beiden Kandidaten zugeordnet werden. Ein Kandidat kann also, wie 1888 geschehen, die Mehrheit der Stimmen im Lande, aber nicht im Wahlmännergremium gewinnen. Wenn dort keiner eine Mehrheit gewinnt – so geschehen 1824 –, wird der Präsident im Repräsentantenhaus gewählt, in dem jeder Staat eine Stimme hat. Gibt es hier ein Patt, entscheidet der Senat. Bliebe es auch da beim Unentschieden, würde der Alterspräsident des Senats Präsident der USA: der 97-jährige erzkonservative StromThurmond.
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