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Toter Bauer wird Zeuge der Geschichte

Ein Landwirt von der Hallig Gröde in Nordfriesland ist posthum zu einem wichtigen Zeugen der Geschichte an der schleswig-holsteinischen Westküste geworden. Eine Sammlung von Briefen, in denen Neuton Nommensen (1902 - 1966) anschaulich und detailgenau das Leben auf seiner Hallig schildert, sind jetzt an das Nordfriisk Instituut in Bredstedt übergeben worden.

In seiner zweiten Lebenshälfte hatte der Halligbauer intensive Brieffreundschaften gepflegt, und über eine seiner Brieffreundinnen gelangten die Dokumente an die Bredstedter Geschichtsforscher. Denen liefern sie wichtige Informationen über das Halligleben in den 50er und 60er Jahren, erklärt Instituts-Mitarbeiter Fiete Pingel. Über eine Phase des Wandels also auf den Halligen, denn in dieser Zeit erhielten die kleinen Eilande im Wattenmeer Wasseranschlüsse vom Festland und einige Sommerdeiche. Die stellen sicher, dass das Halligland wenigstens in der sturmfreien Jahreszeit von Überflutungen verschont bleibt.

Auch begann sich damals bereits die Entwicklung weg von Landwirtschaft und Fischerei hin zum Tourismus abzuzeichnen, sagt Pingel. Diese Veränderungen spiegeln sich in den Briefen des Halligbauern wider. Die Originale werden jetzt im Safe des Institutes verwahrt, bleiben aber zugänglich: „Wer sich für das Thema interessiert, kann sie hier durchschmökern.“ lno

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