: DFB? Bayer? Rudi ist für alle da
Rudi Völler wird künftig nur 1,5fach belastet und Berti Vogts neuer Coach in Leverkusen
BERLIN taz ■ Alle wollen Ruuudi, also kriegen alle ein bisschen Rudi: Gestern verkündeten Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Rudi Völler (40), in Personalunion Teamchef bei Bayer und DFB, auf einer Pressekonferenz in Leverkusen, wie die nähere Zukunft des beliebtesten Schnauzbartträgers im deutschen Fußball verlaufen wird. Völler wird am Samstag beim Bundesligaspiel in Freiburg letztmals als Chefcoach auf der Leverkusener Bank sitzen, behält aber seine Funktion als Sportdirektor bei Bayer und bleibt bis zur WM 2002 Teamchef der Fußballnationalmannschaft. Nachfolger von Völler als Trainer in Leverkusen wird Hans-Hubert Vogts.
„Absolut in Ordnung“, fand Völler diese Reduzierung seiner Doppelbelastung auf eine 1,5-Funktion. Bis Februar 2001, so Bayer-Manager Reiner Calmund, soll Völler noch tatsächlich für Leverkusen aktiv sein, danach kann er sich voll auf die nationale Aufgabe konzentrieren, obwohl sein Vertrag als Sportdirektor noch bis 2003 läuft. Leverkusen aber wollte den Sympathieträger um jeden Preis in irgendeiner Form weiter an den Verein binden, um den unrühmlichen Abgang von Christoph Daum und den Imageverlust kompensieren zu können.
Vogts (53) freut sich nun, „nach rund zwei Jahren wieder arbeiten zu können“, und will das mit einem bis 2003 laufenden Vertrag „im Sinne von Christoph Daum und Rudi Völler“ tun. Der ehemalige Bundestrainer war der Einzige, der den verschnupften Ex-Coach erwähnte.
„Da kann man Bayer Leverkusen nur gratulieren“, kommentierte Bayern-München-Trainer Ottmar Hitzfeld, „Berti Vogts ist ein sehr kompetenter Trainer.“ Trotz der Entlastung von Völler deutet weiterhin einiges darauf hin, dass er den Bundestrainerjob nach der WM 2002 an Hitzfeld abgeben wird. Der ist bis dahin noch vertraglich an Bayern gebunden, soll gerüchtehalber aber bereits eine Abmachung mit dem DFB haben, die nach den Daum-Erfahrungen aber wohlweislich nicht öffentlich gemacht wird. TO
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