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Angst vor „weißer Dominanz“

■ Fachtagung über interkulturelle Mädchenarbeit im DGB-Haus

Viele Mädchen, mit denen Maureen Raburu im Kieler Mädchenhaus arbeitet, seien Überlebende nicht nur von Sexismus, sondern auch von Rassismus. Sie bezeichnet sich als schwarze Frau in Deutschland und nennt ihre Arbeit transkulturell. Ihre zehnjährige Erfahrung packte sie in ein atemlos vorgetragenes Referat auf dem gestrigen „Fachtag Interkulturelle Kompetenz in der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen“ im DGB-Haus. Die 50 Zuhörerinnen waren Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen aus der interkulturellen Mädchenarbeit, selbst mehrheitlich Migrantinnen, Women of Colour oder schwarze Frauen.

„Die Rassifizierung ist eine soziale Realität in Europa und zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche: Sport, Kultur, Politik und die Sprache“, sagt Raburu. Der Zweck von Rassismus sei „die weiße Dominanz“. In der transkulturellen Mädchenarbeit könne eine Pädagogin früh mit dem Aufdecken rassistischer Strukturen beginnen: Wenn ein Kind fragt, was das Wort „getürkt“ heisst. Getrennte Räume für schwarze und weiße Mädchen seien absolut erforderlich, findet Raburu.

Schwarze müssten eine „schwarze Perspektive“ entwickeln, aber auch weiße Menschen sollten sich bewusst machen, dass sie „rassifiziert“ seien. Weiße wüssten oftmals nicht, dass sie weiß sind. „Auch Weiße müssen mit sich ins Reine kommen“, spitzt Raburu die Forderung an antirassistische Arbeit von weißen Menschen zu.

Gudrun Fischer

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