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Sozial an der Leine

■ Rundes rechte Hand Gitta Trauernicht wird Ministerin in Hannover

Die wochenlange Geheimnistuerei ist zu Ende. Gitta Trauernicht, seit drei Jahren Chefin der Hamburger Senatskanzlei und „rechte Hand“ von Bürgermeister Ortwin Runde (beide OstfriesInnen und natürlich SPD), wird Sozialministerin an der Leine. Die Nachfolgerin der als Powerfrau geltenden Hamburger Staatsrätin soll erst nach deren Amtsantritt am 13. Dezember bekanntgegeben werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel will die 49-jährige Soziologin heute in Hannover vorstellen. Sie wird Nachfolgerin von Heidi Merk. Entlassen wird auch Justizminister Wolf Weber. Sein Nachfolger wird der Chef des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, Prof. Chris-tian Pfeiffer (sämtlich SPD), der vor zwei Jahren in Hamburg bekannt wurde als Leiter einer Untersuchung zur Jugendkriminalität.

Erst vor einem halben Jahr hatte Runde seiner Vertrauten den Posten der Schulsenatorin an der Elbe verweigert. Nach dem Rücktritt der langjährigen Amtsinhaberin Rosi Raab im April galt Trauernicht als eine der heißesten Kandidatinnen für den Job. Die Jugendexpertin hatte Raab von 1989 bis 1995 als Leiterin des Jugendamts und danach zwei Jahre als Staatsrätin in der Schulbehörde zur Seite gestanden.

Sie sei jedoch, beendete Rundes ostfriesischer Sprecher Ludwig Rademacher damals alle Spekulationen, „in der Senatskanzlei unabkömmlich“. So kam die damalige Bürgerschaftspräsidentin Ute Pape zu Senatorinnenehren und Fraktionsgeschäftsführerin Dorothee Stapelfeldt (auch alle SPD), die auch gerne Schulsenatorin geworden wäre, auf den Präsidentinnensessel der Bürgerschaft. smv

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